
Es müssen nicht immer neue Möbel sein. Wenn der Zustand noch gut ist, kann eine Umgestaltung helfen.
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So lassen sich Möbelstücke mit Tapeten aufwerten
Ob im Rahmen eines Umzugs oder im Zuge von Renovierungsarbeiten: Manchmal passt der Look alter Möbelstücke nicht mehr zu den eigenen Bedürfnissen. Statt entsprechendes Mobiliar zu entsorgen, kann man es auch umgestalten oder aufwerten. Zum Beispiel mit Tapeten, die man für einen noch harmonischeren Look auch zur Wandgestaltung im umliegenden Raum verwenden kann. Worauf es dabei ankommt, steht erklärt dieser Artikel.
Upcyceln statt wegwerfen: Wie man Möbelstücke mit Tapeten erneuert
In Zeiten der Nachhaltigkeit ist Müllvermeidung für Verbraucher ein bedeutendes Thema. Ob es um alte Kleidungsstücke oder Möbel geht: Statt Ausgedientes wegzuwerfen, wird es heutzutage immer öfter upgecycelt. Kurz und knapp geht es beim Upcycling darum, den Lebenszyklus eines eigentlich ausrangierten Gegenstands zu verlängern und ihn aufzuwerten. Zugleich verleiht man ihm mit dieser Methode eine persönliche Note. Damit wird Upcycling sowohl ökologischen als auch künstlerischen Aspekten gerecht und kann als Form des Selbstausdrucks zudem Spaß machen. Im Hinblick auf die eigenen Möbelstücke stellt sich Aufwertungsbedarf oftmals kurz nach Umzügen und im Rahmen von Renovierungsarbeiten heraus. Denn in neu gestaltete Räume stellt man nur ungern eine Kommode, die ihre besten Tage hinter sich hat. Auch Tische, von denen die Farbe abblättert, alte Stühle oder altbackene Regale wirken darin fehl am Platz. Mit Möbel-Upcycling kann man ihnen neuen Glanz verleihen und sie ideal auf ihren Standort abstimmen.
Vor allem Möbelstücke aus Holz eignen sich gut zum Upcycling. Schon ein neuer Anstrich kann dabei wahre Wunder wirken. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren auch das Tapezieren alter Möbel zu einer beliebten Upcycling-Methode entwickelt. Denn Tapeten gibt es heutzutage in den unterschiedlichsten Formen. Von aufwändigen Mustern und Motiven bis hin zu persönlichen Fotos können sie besonders extravagante Designs abbilden und alte Möbel zu echten Eyecatchern machen. Vliestapeten eignen sich zum Tapezieren von Möbelstücken besonders gut. Denn im Unterschied zu Papiertapeten sind sie formstabil und verziehen sich beim Trocknen nicht.
Experten-Tipp: Auch zur weiteren Raumgestaltung eignen sich Vliestapeten.
Beispielsweise kann man eine einzelne Zimmerwand mit Vliestapeten tapezieren und ein Möbelstück im selben Raum mit den Resten derselben Tapetenrolle bekleiden. Wenn es sich um ein gemustertes Tapeten-Modell handelt, kreiert man durch die Wiederholung des Musters ein besonders harmonisches Bild im jeweiligen Zimmer.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So leicht lassen sich Möbel tapezieren
Vor dem Upcycling alter Holzmöbel mit Tapeten schmirgelt man alte Möbelstücke am besten gut ab. Alte Farbe entfernt man entweder per Schmirgelpapier oder Schleifmaschine, wobei die Oberfläche nach der Vorbereitungsarbeit so glatt wie möglich sein sollte. Der Staub wird anschließend mit einem Lappen abgewischt. Kunststoffmöbelstücke müssen nicht abgeschliffen werden, sondern lassen sich nach einer Säuberung der Oberfläche direkt bekleben. Einzige Voraussetzung ist ein Spezialkleber, der sowohl zur Tapetenart als auch zum Material des Objekts passen sollte. Bei Holzmöbeln kann dagegen normaler Kleister verwendet werden. Bevor das Bekleben beginnt, misst man die Fläche des Möbelstücks aus und schneidet die Tapete passend dazu zurecht. Dabei sollten Überstände an Ecken und Kanten mit eingerechnet werden. Zudem sollte rund um das Möbel Zeitungspapier ausgelegt werden, bevor man mit dem Tapezieren beginnt. Sind alle Vorbereitungsmaßnahmen getroffen, kann man
- die Oberfläche des Möbelstücks mit dem angerührten Kleister beziehungsweise Kleber bestreichen. Dabei am besten auf Gleichmäßigkeit achten.
- die zugeschnittene Tapete passgenau auf die eingestrichene Fläche auflegen.
- die Tapete mit einer Tapezierbürste oder Rakel glattstreichen und dabei Luftblasen sowie Falten zu den Rändern hin ausstreichen.
- überschüssigen Kleber oder Kleister mit einem Tuch von den Rändern entfernen.
- mit einem Pinsel eine feuchtigkeits- und schmutzabweisende Glanzversiegelung als Schutzschicht auf die Tapete auftragen.
- die tapezierte Fläche unter Belüftung trocknen lassen.
Abschluss-Tipp zum Möbel-Upcycling: Beidseitig hält besser
Möbel aus Materialien wie Holz können beim Tapezieren mit Kleister wegen der Feuchtigkeit aufquellen. Beim Trocknen ziehen sie sich wieder zusammen. Dadurch können sich einseitig tapezierte Objekte wie Küchenfronten oder Schranktüren beim Upcycling mit Tapeten verziehen. Vermeiden lässt sich dies, indem man größere Flächen immer unmittelbar von beiden Seiten tapeziert. Dadurch entsteht beim Trocknen des Kleisters keine Spannung und ein Verziehen ist ausgeschlossen. Eine Demontage und das anschließende Tapezieren der Einzelteile kann in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll sein. Dies ist auch bei kleineren Möbelstücken der Fall. Denn wenn man kleine Objekte nicht vorher in ihre Einzelteile zerlegt, kann es leicht zu Ungenauigkeiten kommen. Allerdings muss man bei zerlegten Möbelstücken mit Mustertapeten vorsichtig sein. Das Zuschneiden ist in diesem Fall besonders herausfordernd, da sich das Muster schon bei kleineren Ungenauigkeiten nicht flüssig fortsetzt. Idealerweise wählt man in solchen Fällen Designs, bei denen kleinere Brüche in der Musterung nicht allzu sehr auffallen. Bei größeren Möbeln kann man einen Bruch auch gezielt als Gestaltungselement einsetzen.
Wer dagegen ein perfekt harmonisches Bild erzielen will, sollte Möbel entweder im zusammengebauten Zustand tapezieren oder Abstand von Mustertapeten nehmen. Alternativ dazu können auch einfarbige Tapeten-Modelle Möbelstücke aufwerten – neben Strukturtapeten beispielsweise Exemplare mit Glanz- oder Glitzereffekt.