Ein 29-Jähriger aus Nastätten hat im Frankfurter Bahnhofsviertel einen Bettler ermordet, um ins Gefängnis zu kommen – nun wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

Mann begeht Mord - Nur um ins Gefängnis zu kommen

Foto: Peter Steffen

Blaulicht

29-Jähriger sticht zu, um finanziellen Problemen durch Haft zu entkommen

25. April 2025 // 18:00

Mit einem gezielten Messerangriff auf einen wehrlosen Bettler wollte ein 29-Jähriger seine Sorgen loswerden. Nun muss er lebenslang hinter Gitter.

Im Frankfurter Bahnhofsviertel hat ein junger Mann einen Bettler brutal ermordet, um durch eine Inhaftierung seine persönlichen Probleme zu lösen. Der heute 30-Jährige aus dem rheinland-pfälzischen Nastätten war vor der Tat arbeitslos und stand kurz vor der Obdachlosigkeit. In seiner Verzweiflung packte er ein großes Küchenmesser ein und begab sich am 7. März 2024 gezielt auf die Suche nach einem Opfer.

Opfer war deutlich unterlegen

Im Bahnhofsviertel traf der Täter auf einen 49-jährigen Bettler, der im Rollstuhl saß und stark untergewichtig war. Nach einer kurzen Unterhaltung folgte der damals 29-Jährige dem Rollstuhlfahrer in eine Passage und stach dem wehrlosen Mann mehrfach mit großer Wucht in den Rücken. Die brutale Tat wurde vor Gericht als heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen gewertet.

Lebenslange Haftstrafe für den Täter

Das Landgericht Frankfurt verurteilte den Mann nun zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Laut der Vorsitzenden Richterin habe der Täter den Mord gezielt geplant, um seine persönlichen Sorgen durch eine Inhaftierung loszuwerden. Der Rechtsanwalt des Angeklagten hatte lediglich eine Verurteilung wegen Totschlags und eine Haftstrafe zwischen fünf und sieben Jahren gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Tragisches Schicksal auf beiden Seiten

Der Fall erschüttert durch die extreme Verzweiflung des Täters und das tragische Schicksal des Opfers gleichermaßen. Er macht deutlich, wie gesellschaftliche Ausgrenzung, psychische Not und fehlende Perspektiven in eine tödliche Spirale führen können. In Frankfurt bleibt der Mord ein mahnendes Beispiel für die tiefen Abgründe menschlicher Verzweiflung. (dpa/vk)