
Schwer bewaffnete Polizisten sichern nach einer Schießerei auf der Holstenstraße in St. Pauli den Tatort ab.
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Blaulicht
Schießerei in St. Pauli
29. Dezember 2015 // 13:54
St. Pauli ist in der Nacht zu Dienstag Schauplatz einer wilden Schießerei geworden. Die Kugeln trafen zwei Männer. Ein weiterer Mann verletzte sich bei einem Sturz während seiner Flucht vor den Angreifern.
Schüsse hallen durch St. Pauli
"Die Männer gehören zu den Mongols und waren mit weiteren Mitgliedern des Rockerclubs beim Essen", sagte ein Polizeisprecher. Als einige von ihnen das Restaurant verließen, seien sie auf der Straße von Hells Angels angegriffen worden. Wegen der Schüsse seien die anderen Männer aus dem Lokal geflüchtet.
Unter Polizeischutz ins Krankenhaus
"Um sich zu retten, sind drei Männer in ein Taxi gesprungen", sagte der Sprecher. Dann sei das Feuer eröffnet worden. Ein 28-jähriger Mann wurde im Nierenbereich getroffen und kam unter Polizeischutz ins Krankenhaus. Die Verletzung sei nicht lebensbedrohlich, hieß es.
Geschosse durchsieben das Taxi
Ein 26-Jähriger kam mit einem Prellschuss davon. Der Fahrer und ein 27-jähriger Fahrgast, die laut Polizei noch im Auto saßen, blieben wie durch ein Wunder unverletzt. "Das Taxi sieht aus wie ein Sieb", sagte ein weiterer Sprecher. Mindestens sieben Geschosse trafen das Fahrzeug. Der 46-jährige Taxifahrer wurde am Dienstag vernommen.
Messer und Schusswaffe gefunden
Zwölf Menschen aus dem Umfeld der Hells Angels wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Hamburg ermitteln. Polizisten stellten sechs Autos sicher. In der Nähe des Tatorts wurden ein Messer und eine Schusswaffe gefunden. Ob es sich bei der Schusswaffe auch um die Tatwaffe handelt, ist noch unklar.
Holstenstraße zeitweilig voll gesperrt
Insgesamt waren 46 Streifenwagen im Einsatz. Auch Spezialisten für Milieu-Kriminalität untersuchten den Tatort. Wegen der Spurensicherung musste die Holstenstraße nahe der Reeperbahn zeitweilig voll gesperrt werden.
Sprengsatz unterm Lamborghini
Ende Oktober hatte eine Explosion am Sportwagen eines Mongols für Aufsehen gesorgt. Ein Sprengsatz war unter dem Lamborghini detoniert, als der Mann das Auto ausparken wollte. Er blieb unverletzt, aber der Wagen, umliegende Fensterscheiben und eine Stahltür wurden beschädigt.