
Polizei und Zoll waren bei dem Einsatz auf der Rickmersstraße auch mit Spürhunden unterwegs.
Foto: Iven
Beifall für Drogen-Razzia: So reagieren Anwohner auf den Einsatz in der Rickmersstraße
Mehr als 200 Einsatzkräfte von Polizei und Zoll tauchten am Donnerstag plötzlich auf der Rickmersstraße auf. Sie hatten Spürhunde dabei, sie waren maskiert, sie waren bewaffnet und durchsuchten mehrere Gebäude nach Drogen. Anwohner klatschten Beifall.
Kaum ein Hauseingang, kaum ein Ladenlokal zwischen der Hafen- und der Goethestraße, vor dem nicht ein Polizist stand. Sogar die Feuerwehr wurde zur Unterstützung angefordert, dazu Spezialkräfte aus der Stadt Bremen.
Anwohner begrüßen Razzia
So etwas, sagt ein Anwohner am Freitag, habe er in 40 Jahren auf der Straße nicht erlebt. „Aber es geht hier auch immer weiter bergab“, lautet seine Einschätzung. Drogen wechselten am helllichten Tag auf dem Gehweg den Besitzer, Häuser verfielen zusehends, in kaum einem der Ladenlokale sei Betrieb. Wer Cafés und Döner-Imbisse besuche, das wolle er gar nicht aussprechen. Vorurteile? „Ich wohne hier“, sagt er. „Mich lassen sie in Ruhe...“, sagt ein anderer Passant, damit das so bleibe, möchte auch er lieber nicht seinen Namen nennen. Aber wer die Augen nicht verschließe, sehe, was passiere.
Sechs Festnahmen
Die Ermittler sprechen am Tag nach dem Großeinsatz von „strafprozessualen Maßnahmen“ - dazu gehören Durchsuchungen genauso wie die Feststellung von Identitäten oder auch das Abhören von Telefonen. Sechs Personen seien vorläufig festgenommen oder in Gewahrsam genommen worden, man habe unter anderem „illegale Betäubungsmittel und Zigaretten in nicht geringen Mengen“ beschlagnahmt. Von Kokain, Marihuana und der synthetischen Droge Crystal Meth ist die Rede, von Aufputschmitteln und „diversen Waffen“ sowie „gefährlichen Gegenständen“.