Eine Frau hält Briefe in der Hand.

Briefe von Inkasso-Unternehmen können verunsichern. Nicht jede Forderung ist aber wirklich echt.

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Blaulicht

Betrug? Wie man falsche Inkasso-Schreiben erkennen kann

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Von nord24
9. Februar 2023 // 14:00

Wer ein Inkasso-Schreiben in seinem Briefkasten hat, ist nicht selten zuerst einmal geschockt. Die Polizei gibt Tipps, wie Betroffene gefälschte Schreiben erkennen können.

Bremerhavenerin erhält falsches Schreiben

Einfach so mehrfach Briefe von einem Inkasso-Unternehmen bekommen, obwohl man immer alles bezahlt hat? So erging es einer Frau in Bremerhaven. Sie hatte laut dem Schreiben angeblich online etwas gekauft, ohne es anschließend zu bezahlen. Anstatt der Forderung nachzukommen, forschte die 56-Jährige nach. Sie kam zu dem Schluss: Die im Schreiben angegeben Artikel hat sie nie gekauft. Sie stellte eine Strafanzeige wegen Betrugs bei der Polizei.

Drohen mit erheblichen Kosten

Die Polizei Bremerhaven warnt in diesem Zusammenhang: Immer wieder stecken Betrüger hinter solchen Forderungen. In den Schreiben angeblicher Inkasso-Unternehmen wird den Empfängerinnen und Empfängern suggeriert, sie hätten eine Rechnung nicht beglichen. Die Absender drohen mit erheblichen Kosten, Gerichtsverfahren oder sogar mit Lohn- bzw. Gehaltspfändung und sonstigen Zwangsvollstreckungen.

Nicht zwingend ein Betrugsfall

Nicht zwingend muss es sich in einem Betrugsfall um ein falsches Inkasso-Unternehmen handeln: Auch kann es sich bei dem Absender des Schreibens um ein seriöses Unternehmen handeln, und die Forderung dennoch unberechtigt sein. Vielleicht hat schlicht jemand in betrügerischer Absicht mit Ihren Personalien Online-Einkäufe oder Ähnliches getätigt.

Forderungen zuerst überprüfen

Die Polizei rät dazu, sich nicht genötigt zu fühlen, zu zahlen - ohne sicher zu sein, ob die Forderungen berechtigt und die Höhe der Inkassokosten überhaupt angemessen sind. Zunächst ist es ratsam, sich im Internet über das Unternehmen zu informieren. Ausländische Kontoverbindungen auf Inkasso-Schreiben sind laut Polizei oft ein Indiz für eine betrügerische Absicht. In Deutschland sind alle Inkasso-Unternehmen im Rechtsdienstleistungsregister registriert. Fehlt für die Absenderfirma ein Eintrag, handelt es sich vermutlich um Betrug. Bei Unsicherheiten können sich Betroffene an die Verbraucherzentralen, den Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen oder die Polizei wenden.