Besser gleich wieder auflegen: Betrüger versuchen aktuell, Zugang zu Ihren Daten und Ihrem Rechner zu bekommen. Sie geben sich dabei als Mitarbeiter von Microsoft aus.

Besser gleich wieder auflegen: Betrüger versuchen aktuell, Zugang zu Ihren Daten und Ihrem Rechner zu bekommen. Sie geben sich dabei als Mitarbeiter von Microsoft aus.

Foto: dpa-tmn

Blaulicht

Bremerhavener werden um ihre Ersparnisse betrogen

Autor
Von nord24
27. Juli 2021 // 19:55

Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern: Die Polizei weist darauf hin, dass es sich dabei um eine Betrugsmasche handeln kann.

Viele Bremerhavener betroffen

Derzeit erhalten viele Bremerhavener Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern. Nachdem mitgeteilt wird, dass es Probleme mit dem Microsoft-Konto der Angerufenen gebe, werden die Geschädigten durch geschickte Gesprächsführungen um ihre Ersparnisse betrogen. Die Polizei Bremerhaven weist deshalb darauf hin, dass es sich hierbei um eine aktuelle Betrugsmasche handelt und rät, bei derartigen Kontaktversuchen einfach aufzulegen.

Als Microsoft-Mitarbeiterin ausgegeben

Das letzte bekannte Opfer wurde eine 64-jährige Bremerhavenerin. Eine unbekannte Anruferin gab am Freitagmorgen gegen 8 Uhr gegenüber der Frau an, Microsoft-Mitarbeiterin zu sein. Sie gab vor, dass der Laptop der Angerufenen Fehler aufweise. Sie bot ihre sofortige Hilfe an und forderte die Betroffene auf, eine Fernwartungssoftware auf ihrem Gerät zu installieren. Mit dieser Software sollten die Probleme angeblich schnell gelöst werden können.

Sensible Daten ausgespäht

Die Angerufene hielt dies für plausibel und folgte den Anweisungen. Was sie aber nicht wusste: Mit diesem Programm haben die Betrüger von außen Zugriff auf den Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten wie Passwörter für das Online-Banking ausspähen.

Verlust der Ersparnisse

Im anschließenden siebenstündigen Telefonat wurden ohne Wissen der Geschädigten einzelne Überweisungen um mehrere tausend Euro veranlasst. Die abschließende Anweisung der Anruferin lautete, den Laptop und das Tablet bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu benutzen. Auch das Festnetztelefon sollte für die nächsten drei Stunden nicht in Betrieb genommen werden. Nach einem Gespräch mit Nachbarn wurde die Frau misstrauisch und stellte den Verlust ihrer Ersparnisse fest.

Tipps der Polizei

Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben:

  • Beenden Sie das Gespräch sofort.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten (wie Bankkonto-, Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten) heraus.
  • Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.

Wenn Sie Opfer eines Betrugs(-versuchs) wurden:

  • Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter.
  • Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
  • Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
  • Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.