Präparate mit anabolen Wirkstoffen liegen in einer Lagerstätte einer mutmaßlichen Dopingmittelhändler-Bande. Fast 120 Zollbeamte durchsuchten am 23.09.2025 mehrere Adressen in Deutschland bei Ermittlungen gegen die Beschuldigten.

Zwischen Beeten und Gartenhütten versteckt: In einem Schrebergarten entdeckten Ermittler ein riesiges Dopinglager mit mehr als 150.000 Tabletten und 15.000 Ampullen.

Foto: Zollfahndungsamt München/dpa

Blaulicht

Pillen-Parzelle: Ermittler finden geheimes Dopinglager mitten im Schrebergarten

25. September 2025 // 15:00

Ermittler haben eine mutmaßliche Dopingbande zerschlagen: Bei einer Razzia wurden riesige Mengen an Ampullen und Tabletten sichergestellt. Vier Verdächtige sitzen in U-Haft. Ihnen wird illegaler Handel mit anabolen Wirkstoffen vorgeworfen.

Nach einer Razzia gegen eine Bande mutmaßlicher Dopingmittel-Händler sitzen vier Verdächtige in Untersuchungshaft. Knapp 120 Ermittler des Zolls und der Staatsanwaltschaft München I hätten zuvor Adressen im bayerischen Landkreis Bad Kissingen, in Mannheim, in Geesthacht (Schleswig-Holstein), in Hamburg und Berlin durchsucht, teilten die beiden Ermittlungsbehörden mit.

Tausende Ampullen und Tabletten in Hamburg entdeckt

Unter anderem in einer von der mutmaßlichen Bande als Lager genutzten Parzelle eines Schrebergartens in Hamburg entdeckten die Ermittler demnach mehr als 15.000 Ampullen und mehr als 150.000 Tabletten mit anabolen Wirkstoffen. Zudem hätten die Beamten zahlreiche Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet würden.

Ermittlungen gegen sieben Verdächtige

Im Verdacht stehen bei den Ermittlungen laut Zoll und Staatsanwaltschaft sieben mutmaßliche Mitglieder der Bande, sechs Männer und eine Frau. Zwei von ihnen sollen sich um das Lager gekümmert und von dort mehr als 3.000 Lieferungen an Kunden versandt haben. Ein weiterer Beschuldigter soll für die Beschaffung der Dopingmittel vermutlich aus dem Ausland zuständig gewesen sein. Vier Verdächtige vermittelten demnach mutmaßlich den Kontakt zu Kunden und überwachten die Zahlungseingänge von mehr als 67.000 Euro.

Durchbruch nach Paket-Sicherstellung

Auf die Spur gekommen waren die Ermittler der mutmaßlichen Bande nach der Sicherstellung eines Pakets, das in den unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen geschickt werden sollte. Ermittelt wird auch gegen mehrere mutmaßliche Kunden der Gruppe. (dpa/axt)