
Zwei Erwachsene sollen auf vier Achtklässler losgegangen sein.
Foto: Gentsch/dpa (Symbolbild)
Angriff auf Schüler in Cuxhaven: Polizei nimmt Stellung
In Cuxhaven sollen zwei Erwachsene die Jugendlichen einer Kreuzberger Schule angegriffen haben. Dabei erlitt ein 16-Jähriger einen doppelten Kieferbruch.
Jungen mit Motorradhelm geschlagen
Laut „Tagesspiegel“ (20.6.) waren zwei Erwachsene am 12. Juni im Cuxhavener Hafenviertel auf vier Achtklässler der Berliner Ferdinand-Freiligrath-Schule losgegangen, nachdem diese ein Handy an einem Elektroroller entdeckt hatten. Dem Bericht zufolge wollten die Jugendlichen nur schauen, ob jemand das Telefon vergessen hatte. Die Erwachsenen sollen die Schüler dann regelrecht gejagt haben. Ein 16-jähriger Junge soll mit einem Motorradhelm geschlagen worden sein.
Konsequenzen werden besprochen
Die beiden Männer alarmierten demnach selbst die Polizei und behaupteten, die Schüler hätten versucht, ihr Handy zu stehlen. Schließlich hätten die Polizisten die Jugendlichen wie Täter verhört, statt dem stark blutenden Schüler zu helfen, sagt der Lehrer. Anke Schmidt, Direktorin der Ferdinand-Freiligrath-Schule, bestätigte den Vorfall. „Wir sind jetzt in dem Prozess, mit dem Kollegium zu besprechen, welche Konsequenzen der Fall haben könnte“, sagte Schmidt.
Polizei bestätigt Auseinandersetzung
Die Polizei bestätigt, dass es im Bereich der Straße Am Schleusenpriel/Am Seedeich zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Dabei ist ein 16-Jähriger verletzt worden. Dem vorausgegangen ist ein Einsatz der Polizei, nachdem ein 62 Jahre alter Cuxhavener und sein Sohn die Beamten alarmiert hatten. Die beiden gaben an, dass eine Gruppe Jugendlicher versucht habe, ihren E-Roller (Segway) zu stehlen. Kurze Zeit später hätte sich dann einer der Jugendlichen bei der Polizei gemeldet, um eine Körperverletzung anzuzeigen. Sein Freund sei von den Männern mit einem Motorradhelm traktiert worden.
Junge in Krankenhaus gebracht
Am Einsatzort sei die Polizei dann auch auf die Berliner Schulklasse und zwei Klassenlehrer getroffen. Der verletzte Jugendliche habe aus dem Mund geblutet, zur genauen Verletzung schreibt die Polizei nichts. Der Junge wurde vor Ort behandelt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Körperverletzung sei von den Beamten aufgenommen worden. Es wäre schnell klar geworden, dass beide Sachverhalte im Zusammenhang stehen.
Beschwerde gegen Beamten eingereicht
Laut den bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der Grund für die Auseinandersetzung die Vermutung eines versuchten Diebstahls war. Hinweise für einen politisch motivierten Hintergrund oder andere Motive seien momentan nicht erkennbar. „Die weiteren Abläufe und Hintergründe beider Sachverhalte werden nun ermittelt“, so Polizeisprecher Stephan Hertz. Gegen das Vorgehen der eingesetzten Beamten ist ein Dienstaufsichtsbeschwerdeverfahren eingeleitet worden, welches sich ebenfalls in Bearbeitung befindet.