
Die Polizei in Lüneburg hat wahrscheinlich zwei Doppelmorde aufgeklärt.
Foto: NZ-Archiv
Friedhofsgärtner ermordet fünf Menschen - Polizei prüft weitere Fälle
Fünf Menschen soll ein Friedhofsgärtner Ende der 80er Jahre bei Lüneburg ermordet haben, darunter ein Ehepaar aus Hamburg. Nun prüft die Polizei, ob der längst gestorbene Mann für weitere Taten verantwortlich ist. Außerdem sucht sie einen möglichen Mittäter.
Möglicherweise könnten noch weitere Mode auf das Konto des Friedhofsgärtners gehen
Nach der Aufklärung von fünf jahrzehntealten Mordfällen in der Nähe von Lüneburg prüft die Polizei bundesweit weitere ungelöste Fälle. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter für weitere Morde verantwortlich sei, teilte die Polizeidirektion Lüneburg am Donnerstag mit.
Zwei Paare werden an verschiedenen Tagen im Landstrich Göhrde ermordet
Im niedersächsischen Landstrich Göhrde waren 1989 mitten in der Natur zwei Paare an zwei verschiedenen Tagen ermordet worden. Ein Ehepaar aus Hamburg war zum Picknick in das Gebiet gefahren, ebenfalls mit dem Auto waren eine Frau aus Uelzen und ihr Begleiter aus Hannover gekommen. Außer den Morden an den Paaren lastet die Polizei dem Friedhofsgärtner auch den Tod einer 1989 in der Region verschwundenen Unternehmergattin an.
Der Friedhofsgärtner nahm sich 1993 das Leben
Der Gärtner nahm sich 1993 das Leben. Die Leiche der 1989 in der Region verschwundenen Unternehmergattin wurde in diesem September unter der Garage des Hauses entdeckt, in dem der Mann damals lebte.
Polizei will Clearingstelle einrichten
Die Polizei in Lüneburg will nun eine Clearingstelle einrichten, über die andere Polizeidienststellen einen Zusammenhang anderer Fälle mit den sogenannten Göhrdemorden prüfen lassen können. "Wir schließen erstmal nichts aus", sagte Polizeisprecher Mathias Fossenberger.
Es könnte einen Mittäter gegeben haben
Die Polizei geht davon aus, dass der für die Morde in der Göhrde ermittelte Gärtner bei seinen Taten nicht immer allein gehandelt haben könnte. Dafür spreche unter anderem der Umstand, dass der damals 40 Jahre alte Mann mit seinem eigenen Wagen in das Waldgebiet gefahren sei, es nach dem ersten Doppelmord aber mit dem Auto seiner Opfer verlassen habe. Die Fahnder vermuten, dass ein möglicher Mittäter noch lebt. "Zu einer genauen Person sagen wir aus ermittlungstaktischen Gründen noch nichts." (lni)

Die Polizei in Lüneburg hat wahrscheinlich zwei Doppelmorde aufgeklärt.
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