
Ein Mann wird im Zusammenhang mit dem mutmaßlich geplanten Anschlag auf die Hagener Synagoge von Polizisten abgeführt.
Foto: Alex Talash/dpa
Großer Alarm vor Synagoge: Vier Festnahmen
Zum jüdischen Feiertag Jom Kippur hat nach offiziellen Angaben die Gefahr eines Angriffs auf die Synagoge in Hagen (Westfalen) bestanden. Dies sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag bei einer Vereidigungsfeier junger Polizisten in Köln. „Ihre Kolleginnen und Kollegen haben das vermutlich verhindert.“ Die Polizei Hagen schrieb bei Twitter, es habe insgesamt vier Festnahmen gegeben. Aus nordrhein-westfälischen Sicherheitskreisen verlautete, der Generalbundesanwalt sei eingeschaltet worden.
Polizei sperrte Synagoge in Hagen am Mittwoch ab
Polizisten hatten den Zugang zur Synagoge im Zentrum der Stadt am späten Mittwochnachmittag abgesperrt. Zuvor gab es Hinweise auf eine „mögliche Gefährdungslage“. Ein für den Abend geplanter Gottesdienst zu Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, wurde abgesagt. Die besonderen Einsatzmaßnahmen der Polizei waren noch in der Nacht abgeschlossen worden. „Es konnten vor Ort keine Hinweise auf eine Gefährdung festgestellt werden“, teilte die Polizei Dortmund mit.
Erinnerungen an Attentat in Halle
An Jom Kippur vor zwei Jahren hatte ein bewaffneter Rechtsextremist in Halle in Sachsen-Anhalt versucht, gewaltsam in die dortige Synagoge einzudringen. Als die Tür standhielt, erschoss er in der Nähe zwei Menschen und verletzte auf der Flucht zwei weitere.
Unter den Festgenommen soll ein 16-jähriger Syrer sein
Nach Angaben der Polizei ist unter den Festgenommenen auch ein 16-Jähriger. Nach Informationen von „Spiegel“ und „Bild“ soll ein 16-jähriger Syrer einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben. Eine Polizeisprecherin sagte, es liefen Durchsuchungen, um mögliche Beweismittel zu sichern. Der Einsatz dauerte am späten Vormittag an. Einem dpa-Fotografen zufolge waren in der Nähe der Wohnung des 16-Jährigen weiterhin zahlreiche Spezialkräfte im Einsatz. „Spiegel“ und „Bild“ zufolge hatten die Sicherheitsbehörden einen Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes erhalten. Der Partnerdienst habe vor einem mutmaßlichen Islamisten in Deutschland gewarnt, der sich im Internet verdächtig verhalten habe. Die Ermittlungen hätten zu dem 16-Jährigen geführt, der in Hagen in einer Wohnung mit seinem Vater lebe, berichtete der „Spiegel“. (dpa/mb)
Zum jüdischen Feiertag Jom Kippur hat nach offiziellen Angaben die Gefahr eines Angriffs auf die Synagoge in Hagen (Westfalen) bestanden. Dies sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag. Die Polizei Hagen schrieb bei Twitter, es habe insgesamt vier Festnahmen gegeben.