Schweres Zugunglück bei Meerbusch in Nordrhein-Westfalen.

Schweres Zugunglück bei Meerbusch in Nordrhein-Westfalen.

Foto: David Young/dpa

Blaulicht
Katastrophe

Regionalzug prallt auf Güterzug: 47 Verletzte bei Neuss

Von nord24
6. Dezember 2017 // 06:31

Nach dem Zugunglück mit 47 Verletzten im nordrhein-westfälischen Meerbusch könnte die Fehlersuche noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bis die Untersuchungen abgeschlossen seien und die betroffene Strecke zwischen Neuss und Krefeld wieder freigegeben werden könne, werde es unter Umständen noch Tage dauern, sagte Marcel Winter, Sprecher des Zugbetreibers National Express Rail GmbH, am frühen Mittwochmorgen.

Regionalexpress war auf dem Weg von Köln nach Krefeld

Bei dem Unfall war am Dienstagabend ein Zug der Regional-Express-Linie 7 von Köln nach Krefeld auf einen stehenden Güterzug von DB Cargo aufgefahren, der auf dem Weg von Dillingen nach Rotterdam war. Dabei wurden nach Angaben der Bundespolizei 41 Menschen leicht verletzt, drei "mittelschwer" und drei weitere schwer.

Abgerissene Oberleitung erschwert die Rettungsaktion

Bis nach Mitternacht waren die Rettungskräfte mit der Evakuierung des verunglückten Zugs beschäftigt. Eine abgerissene Oberleitung, die den Zug unter Strom setzte, erschwerte die Rettungsaktion zunächst. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Einsatzkräften an der Unfallstelle. "Die positive und positivste Nachricht ist, dass niemand sich in Lebensgefahr befunden hat", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Lokführer hat mit Vollbremsung wohl Schlimmeres verhindert

Dies ist offenbar auch dem Lokführer des Regionalzugs zu verdanken: Mit einer Vollbremsung habe er nach ersten Erkenntnissen Schlimmeres verhindert und unter anderem sein eigenes Leben gesichert, sagte der Sprecher von National Express Rail. Bei dem Aufprall war der Lokführer in seiner Fahrerkabine verletzt worden. Er konnte gerettet werden, stand aber unter Schock. Fahrgäste schilderten einen "großen Knall" und eine Vollbremsung.

Bundespolizei richtet Hotline ein

Während der Bergungsarbeiten versammelten sich Angehörige von Zuginsassen am Abend und in der Nacht an einer Tankstelle. Die Bundespolizei richtete eine Hotline ein. Auch ausländische Generalkonsulate hätten sich dort erkundigt, ob ihre Staatsangehörigen unter den Verletzten seien. Die Anfragen seien dann mit Feuerwehr und Rettungsdiensten koordiniert worden.

Unfallursache ist noch unklar

Spekulieren wollte über die Unfallursache in der Nacht niemand. Für Einschätzungen sei es noch zu früh, hieß es unter anderem aus dem Lagezentrum des nordrhein-westfälischen Innenministeriums und bei der Bundespolizei.

155 Passagiere befanden sich im Personenzug

Nach Angaben der Feuerwehr Meerbusch waren 155 Menschen im Zug. Bei dem Unglück verkeilte sich der vordere Wagen des Personenzugs stärker, die weiteren Waggons entgleisten oder standen weitgehend unbeschädigt auf den Schienen. (dpa)

Schweres Zugunglück bei Meerbusch in Nordrhein-Westfalen.

Schweres Zugunglück bei Meerbusch in Nordrhein-Westfalen.

Foto: David Young/dpa