Bei dem Unfall auf der Bundesstraße B6 kam 2020 ein Lkw-Fahrer ums Leben (Archivbild).

Bei dem Unfall auf der Bundesstraße B6 kam 2020 ein Lkw-Fahrer ums Leben (Archivbild).

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Blaulicht

Urteil zu tödlichem Horror-Crash mit Lkw: Es war Mord aus Heimtücke

30. Januar 2025 // 14:39

Ein Lkw-Fahrer lenkte absichtlich in den Gegenverkehr, um sich das Leben zu nehmen. Doch ein Unbeteiligter starb. Für das Gericht ist die Sache klar: Es war heimtückischer Mord.

Gericht sieht Mord aus Heimtücke

Das Landgericht Verden hat einen 46-jährigen Lkw-Fahrer wegen Mordes aus Heimtücke zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte im November 2020 auf der B6 bei Bruchhausen-Vilsen absichtlich einen Frontalunfall verursacht, um sich selbst das Leben zu nehmen. Dabei kam ein unbeteiligter Lkw-Fahrer ums Leben. Das Gericht sah in seinem Handeln eine gezielte und bewusste Tötung.

Crash durch bewusstes Fahrmanöver ausgelöst

Nach den Ermittlungen beschleunigte der Verurteilte seinen Sattelschlepper etwa 50 Meter vor der Kollision auf Höchstgeschwindigkeit. Als ein anderer Lkw auf der Gegenfahrbahn näherkam, lenkte er abrupt in dessen Spur. Das Fahrmanöver dauerte nur anderthalb Sekunden, sodass das Opfer keine Chance hatte, auszuweichen. Ein versehentlicher Fahrfehler wurde von Gutachtern ausgeschlossen.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft denken über Revision nach

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung prüfen derzeit eine Revision des Urteils. Die Verteidigung könnte versuchen, eine mildere Strafe zu erreichen, während die Staatsanwaltschaft eine höhere Haftstrafe anstreben könnte. Ob es tatsächlich zu einem weiteren Verfahren kommt, ist noch unklar. (pas)