Die Passagiere an Bord der "Viking Sky" erleben dramatische Stunden.

Die Passagiere an Bord der "Viking Sky" erleben dramatische Stunden.

Foto: Frank Einar Vatne/NTB scanpix/dpa

Blaulicht
Schiffe & Häfen

"Viking Sky" nimmt Kurs auf Molde

Von nord24
24. März 2019 // 15:07

Was eine entspannte Kreuzfahrt entlang der norwegischen Küste werden sollte, ist für Hunderte Passagiere der "Viking Sky" am Wochenende zu einem Alptraum auf See geworden. Wegen eines Maschinenschadens blieb das unter norwegischer Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff am Samstag während eines Sturms in dem gefährlichen westnorwegischen Küstenabschnitt Hustadvika liegen.

Auch zwei Deutsche unter den Passagieren

Nach Reedereiangaben waren 915 Passagiere und 458 Besatzungsmitglieder an Bord. Hubschrauber flogen Hunderte Urlauber an Land, auch in der Nacht. Die meisten von ihnen waren Briten und Amerikaner. Auch zwei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit zählten zu den Passagieren.

Frau fliegt Deckenteil auf den Kopf

Aufnahmen der verbleibenden Menschen an Bord zeigten dramatische Szenen: Die "Viking Sky" schwankte heftig, durch die Fenster sahen die Passagiere riesige Wellen. Sessel, Tische und Pflanzen rutschten im Schiff hin und her, einer Frau fiel ein Teil der Decke auf den Kopf. Viele trugen Rettungswesten. Ein Passagier schrieb, die Besatzung mache einen fantastischen Job und sorge dafür, dass alle ruhig und versorgt seien.

Evakuierung ausgesetzt

Am Sonntag wurde das Schiff mit Hilfe von Schleppern langsam in Richtung des Hafens der Stadt Molde gebracht. Die Evakuierung der "Viking Sky" wurde währenddessen vorerst ausgesetzt.

Lob für die Besatzung

Später schaffte es das Schiff, aus eigener Kraft vorwärts zu kommen. Während bis zu dem Zeitpunkt rund 480 Menschen an Land gebracht werden konnten, harrten fast doppelt so viele weiter an Bord aus. "Sie hatten keine gute Nacht", sagte ein Sprecher der Kommune Fræna. Die Besatzung des Schiffes habe aber äußerst professionell gehandelt.

Nächste Reise der "Viking Sky" abgesagt

Die "Viking Sky" war seit dem 14. März auf einer Zwölftagesreise entlang der norwegischen Westküste. Sie sollte laut der Webseite Cruisemapper.com am Sonntag eigentlich den Hafen von Stavanger anlaufen und ihre Reise am Dienstag schließlich in London beenden. Eine nächste Reise des Schiffe entlang Skandinaviens Küste und durch den Nord-Ostsee-Kanal wurde abgesagt, wie die Reederei mitteilte.

Lage wieder unter Kontrolle

Im Küstengewässer Hustadvika, das unter anderem wegen zahlreicher kleiner Inseln und Riffe als gefährlich gilt, ist es schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen. Nach Angaben des NRK war das Schiff zeitweise nur noch 100 Meter davon entfernt, auf Grund zu laufen. Die Lage sei am Samstagabend kritisch gewesen, nun aber unter Kontrolle, erklärte der südnorwegische Rettungsdienst am Sonntagnachmittag. (dpa)

Die Passagiere an Bord der "Viking Sky" erleben dramatische Stunden.

Die Passagiere an Bord der "Viking Sky" erleben dramatische Stunden.

Foto: Frank Einar Vatne/NTB scanpix/dpa