
Das Landgericht Bremen hat am Montag einen 44-jährigen Altenpfleger zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
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Altenpfleger verurteilt: Er wollte den Helden spielen und tötete mehrere Menschen
Das Landgericht Bremen hat am Montag einen 44 Jahre alten Altenpfleger wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.
Nach Bewertung des Gerichts ermordete der Mann 2019 einen Patienten in einem Bremer Pflegeheim, indem er ihm eine Überdosis verabreichte. In einem weiteren Fall konnte das Gericht nicht nachweisen, dass es die Überdosis war, die zum Tod des Patienten führte.
Vorzeitige Haftentlassung ausgeschlossen
Das Gericht stellte eine besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.
Anerkennung als Retter
Der Angeklagte wollte nach Auffassung des Gerichts Anerkennung erlangen. Im Fall des Mordes wollte er sich hervortun, indem er einen Tod feststellte. Im Fall des versuchten Mordes leistete er Ersthilfe, um sich als vermeintlicher Retter darstellen zu können.
Zwölf weitere Taten
Gegen den 44-Jährigen liegen zwei weitere Anklagen vor, wie der Sprecher des Gerichts mitteilte. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Mann, zwischen 2010 und 2011 zwölf weitere Taten begangen zu haben, darunter drei Morde. Über die Eröffnung eines neuen Verfahrens wurde zunächst nicht entschieden. Die Anklagen werden voraussichtlich zusammen verhandelt, wie der Sprecher sagte.