Angriff aus der SPD gegen den Wahlverlierer Carsten Sieling

Von Klaus Mündelein

29. Mai 2019 // 19:12

In der SPD regt sich Widerstand gegen Wahlverlierer Carsten Sieling: Der ehemalige SPD-Landesvorsitzende Dieter Reinken fordert den Rücktritt des Spitzenkandidaten und Regierungschefs sowie der amtierenden Landesvorsitzenden Sascha Aulepp.

Landesvorstandssitzung am Montag

„Ich bin der erste, der es laut sagt“, deutet Reinken an, dass der Unmut in der SPD größer ist, als nach der Landesvorstandssitzung am Montag zu vermuten war. Dort habe man vereinbart, dass nicht über personelle Konsequenzen gesprochen werde, sagt Reinken. Und dann habe der ehemalige SPD-Landesvorsitzende Andreas Bovenschulte am Dienstag doch öffentlich den Fraktionsvorsitz für sich gefordert.

Fehlende Ausstrahlung

„Aber unser Problem ist nicht die Fraktion. Wir haben die Wahl verloren, weil die SPD und ihre Spitze keine Ausstrahlung haben“, sagt er. Er befürchtet, dass nun der Eindruck entstehe, die SPD wolle mit Rot-Rot-Grün nur die eigenen Posten retten. Reinken fordert deshalb jetzt einen Wechsel und klare Ansagen, mit wem die SPD in den kommenden vier Jahren antreten und auch durchhalten wolle.

Etliche Alternativen in Bremen und Bremerhaven

Wer Sieling und Aulepp beerben soll, sagt Reinken nicht. Er sehe etliche Alternativen in Bremen und Bremerhaven. Die SPD müsse jetzt raus aus der Erstarrung.

Aulepp: Geht um Inhalte, nicht um Personen

Sascha Aulepp weist die Kritik von Reinken zurück. „Es geht jetzt darum, die SPD inhaltlich neu aufzustellen und zu profilieren“, sagt sie. Und dann müsse auf dieser Basis ein neues Bündnis mit Grüne und Linken ausgelotet werden. „Darum geht es jetzt, nicht um Personen“, betont sie.

Foto: Jaspersen/dpa