
Auf der heutigen Industriebrache im Stadtteil Oslebshausen ist eine Bahnwerkstatt zum Ausbau des regionalen Bahnverkehrs für Niedersachsen/Bremen geplant.
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Bremen: Erneut Skelette von sowjetischen Kriegsgefangenen entdeckt
Bei laufenden archäologischen Grabungsarbeiten auf dem Gelände einer geplanten Bahnwerkstatt in Bremen haben Archäologen acht vollständige Skelette gefunden.
Friedhof für gefangene sowjetische Soldaten
Damit erhöht sich deren Zahl insgesamt auf neun. Die sterblichen Überreste seien am nördlichen Ende der ersten Gräberreihe entdeckt worden, teilte die Bremer Kulturbehörde mit. Auf dem Gelände im Stadtteil Oslebshausen gab es von 1941 bis 1945 einen Friedhof für gefangene sowjetische Soldaten. Sie mussten in Bremen Zwangsarbeit leisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort teils brach, teils siedelte sich Kleingewerbe dort an.
Vollständiges Skelett statt Streufunde
Vorige Woche war erstmals ein vollständiges Skelett ausgegraben worden, nach dem die Fachleute zuvor ausschließlich sogenannte Streufunde einzelner Knochenteile und bisher rund 60 Erkennungsmarken entdeckten. Wie mit den Funden umzugehen sei, könne erst nach Abschluss der Grabungen in enger Abstimmung mit den Vertretern der betroffenen Staaten, insbesondere Russlands und der Ukraine, entschieden werden, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD).
Fläche für Unternehmen
Der Bremer Senat will die Fläche dem Unternehmen Alstom zur Verfügung stellen. Das will eine Werkstatt zur Wartung von Regionalzügen einrichten, die den Bahnverkehr in Niedersachsen und Bremen verstärken sollen. Gegen die Bahnwerkstatt gibt es Widerstand einer örtlichen Bürgerinitiative. (dpa/znn)