
Bürgermeister Bovenschulte mit Sheeko Ismail (rechts) und Maimuna Sallah bei der Eröffnung: Die Schwarze Kinderbibliothek in Bremen ist bundesweit die erste ihrer Art.
Foto: Senator für Kultur
Bremen: Schwarze Kinderbibliothek soll geschützter Raum sein
Im Bremer Steintorviertel ist am Wochenende die bundesweit erste Schwarze Kinderbibliothek in neuen Räumlichkeiten eröffnet worden.
Bundesweit die erste ihrer Art
Realisiert wurde das Konzept unter dem Motto "Gemeinsam lesen wir" von der Initiative "Zukunft ist bunt". Unterstützt wurde das Vorhaben vom Bremer Rat für Integration. Der Senator für Kultur hat das Konzept mit einer Projektförderung in Höhe von 30.000 Euro bedacht. Schwarze Bibliotheken gibt es unter anderem in Berlin und Köln, allerdings nur für Erwachsenenliteratur. Die Schwarze Kinderbibliothek in Bremen ist bundesweit die erste ihrer Art.
Potenzial der Methode getestet
Schwarze Literatur, sagte Bremens Bürgermeister Bovenschulte, bilde eine Vielfalt ab, die hierzulande längst Realität in der weißen Mehrheitsgesellschaft sei. Bereits im vergangenen Jahr haben Sheeko Ismail, die Co-Leiterin der Bibliothek, Maimuna Sallah, und das Projektteam an mehreren Wochenenden das Potenzial ihrer Methode an dem vorigen Standort ergründet: In Workshops hatten Familien die Gelegenheit, Bekanntschaft mit Kinder- und Jugendliteratur zu machen, in denen Schwarze Menschen die Hauptrollen spielen.
Für alle offen
Dieser Einspruch gegen weiße Perspektiven und eurozentrische Weltbilder ist Sheeko Ismail wichtig. Die Schwarze Kinderbibliothek soll ein sogenannter Safe Space werden. An diesem Ort können Heranwachsende Bücher anschauen, lesen und ausleihen, die die vielfältigen Lebenswelten Schwarzer Menschen realitätsnah und ohne diskriminierende Untertöne bündeln und widerspiegeln. Geboten wird nach Aussage der Projektleitung ein Raum, der grundsätzlich offen für alle ist.