
Bei etwa 700 Kulturgütern aus Papua-Neuguinea soll in einem Forschungsprojekt untersucht werden, unter welchen Umständen sie erworben und ins Übersee-Museum gekommen sind.
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Bremen: Übersee-Museum prüft Herkunft von Kulturgütern
Das Übersee-Museum startet ein Forschungsprojekt, das ethnografische Sammlungsobjekte aus der Provinz New Ireland in Papua-Neuguinea in den Blick nimmt.
Große Beliebtheit bei Sammlern
Bei etwa 700 Kulturgütern solle untersucht werden, unter welchen Umständen sie erworben und ins Museum gekommen seien, teilte das Haus am Dienstag mit. Dabei handele es sich vor allem um Schnitzarbeiten, die sich bei Sammlern und Museen großer Beliebtheit erfreut hätten.
Vierwöchiger Forschungsaufenthalt
Die Untersuchungen werden den Angaben zufolge durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Im Rahmen des Forschungsprojekts solle eng mit den Menschen in New Ireland zusammengearbeitet werden, kündigte Museumssprecherin Julia Ditsch an. Geplant sei neben einem digitalen Austausch auch ein vierwöchiger Forschungsaufenthalt von Vertreterinnen und Vertretern der Herkunftsgesellschaft in Bremen.
„Arbeit zukünftig prägen“
Von 1884 bis 1914 war die Region New Ireland unter deutscher administrativer Kontrolle. "Mit der Provenienzforschung hat sich das Übersee-Museum eine Mammutaufgabe auferlegt, die es gewillt ist, weiterhin anzugehen", erklärte Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt. Sie ergänzte, das Haus stehe zwar nicht mehr am Anfang, "aber diese Aufgabe wird uns die kommenden Dekaden beschäftigen und unsere Arbeit zukünftig prägen". (dpa)