
Radikale Aktionen erregten zwar große Aufmerksamkeit, aber meist gingen sie "nach hinten los", führt Gerhard Roth aus. Die Mehrheit sei an Ruhe und Ordnung interessiert.
Foto: Archiv
Bremer Hirnforscher: Klimaaktivisten nicht verteufeln
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" generell zu verteufeln, wäre aus Sicht des Bremer Neurobiologen und Philosophen Gerhard Roth falsch.
"Ihre Ziele sind ja absolut ehrenwert"
"Ihre Ziele sind ja absolut ehrenwert", sagte der Hirnforscher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Man müsse ihnen jedoch beibringen, dass ihre Aktionen psychologisch das Gegenteil von dem bewirkten, was sie beabsichtigten. "Die Deutschen träumen nun einmal von einer sanften Revolution."
Gehirn belohnt Gewohnheiten
Aus hirnphysiologischer Sicht erläuterte Roth, beim Menschen gebe es eine tief verwurzelte Tendenz zum "Weitermachen wie bisher". Das Festhalten an Gewohnheiten werde vom Gehirn durch das Ausschütten von Belohnungsstoffen verstärkt. "Das dämpft Änderungs- und Zukunftsängste, die gerade in Deutschland stark verbreitet sind." Deshalb werde auch von "lieben Gewohnheiten" gesprochen. Die allerdings seien mit Blick auf die Klimakrise fatal. (epd)