Bürgerschaft: Streit um Rasseliste in Bremen und Bremerhaven

Von Denise von der Ahé

16. März 2018 // 07:00

Beim Thema Hunde ging am Donnerstag ein Riss durch die Bürgerschaft: FDP und Linke wollen die Rasseliste im Bremer Hundehaltergesetz abschaffen und stattdessen auf einen Hundeführerschein setzen. Die große Mehrheit des Landtags war allerdings für den Erhalt der Rasseliste.

Demonstration vor dem Landtag

Bevor im Landtagsgebäude der Streit über Hunde beginnt, demonstrieren der zehn Jahre alte Jean, seine Mutter Ksenia Golinski und ihre Pitbull-Hündin Luna draußen auf dem Bremer Marktplatz. Gemeinsam mit einem Dutzend Besitzern von Listenhunden aus Niedersachsen sind sie angereist, um die Forderung nach der Abschaffung der Rasseliste zu unterstützen.

Vier Hunderassen sind verboten

Mit Luna dürfen sie nur 24 Stunden im Land Bremen bleiben, weil Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Staffordshire Bullterrier hier verboten sind. Anders als in Niedersachsen. "Bei uns in Brake ist Luna ein ganz normaler Hund – ohne Leine", sagt Jean. Der Bürgerschaftsabgeordnete Hauke Hilz freut sich über die Unterstützung aus dem Nachbarland für den FDP-Antrag: "Die Gefährlichkeit eines Hundes geht vom Halter und der Erziehung aus", ist der FDP-Mann überzeugt.

SPD erinnert an tödliche Beißattacke

Alle anderen Fraktionen können das nicht nachvollziehen. Daher bleibt die Rasseliste auch erhalten. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Helmut Weigelt erzählt die bewegende Geschichte des türkischen Jungen Volkan, der vor 18 Jahren in Hamburg nach der Attacke zweier Kampfhunde starb. „Volkan wäre heute ein junger Mann. Wir dürfen ihn nicht vergessen“, sagt Weigelt.

Foto: von der Ahé