Gefasst! Geflohener Häftling muss zurück in geschlossenen Vollzug

Gefangener wollte Kleidung kaufen

Der wegen schweren Raubes verurteilte und als gewalttätig geltende Mann war in Bremerhaven nur für das Ende seiner Haftzeit untergebracht. Gemeinsam mit einem Vollzugshelfer war er am Freitag nach Bremen gefahren, um dort unter anderem Kleidung für die Zeit nach der Haft zu kaufen.

Unterbringung in Schleswig-Holstein geplant

„Das Ende der Haft stand für den Strafgefangenen absehbar in Aussicht. Der so genannte Zweidritteltermin war bereits im September 2016 erreicht“, sagt Sebastian Schulenberg, Sprecher des Justizressorts in Bremen. Nach dem Ende der Haft sollte der Mann eigentlich in einer Einrichtung in Schleswig-Holstein untergebracht werden, die neben persönlicher Betreuung der ehemaligen Strafgefangenen auch einen therapeutischen Ansatz biete, so Schulenberg weiter.

Therapieangebot gegen Rückfallrisiko

Im Sommer sollte er dorthin verlegt werden. Auch ein Gutachten sei zu der Erkenntnis gekommen, dass eine Lockerung der Haft für die Unterbringung in der Einrichtung zielführend gewesen wäre. „Die Lockerungen und der Übergang in eine Einrichtung mit Therapie- und Betreuungsangebot sollten etwaige Rückfallrisiken minimieren und die Resozialisierung fördern“, so Schulenberg.

Vollzugshelfer war kurz abgelenkt

Auch ein vorangegangener Ausgang im Mai sei unauffällig verlaufen. Doch am Bremer Hauptbahnhof nutzte der Mann am Freitag „eine kurze Ablenkung des Vollzugshelfers“, um zu fliehen. „Trotz sofortiger Absuche des Bahnhofsbereichs konnte der Gefangene nicht aufgefunden werden“, sagt Schulenberg. Daraufhin sei die öffentliche Fahndung ausgelöst worden.

Mann in Hildesheim festgenommen

Aufgrund der veröffentlichten Fotos hatte ein aufmerksamer Bürger in Hildesheim den Mann noch am Freitagabend gegen 19.30 Uhr wieder erkannt und die Polizei alarmiert. Die Beamten nahmen ihn dann laut ihres Sprechers in der Innenstadt fest.

Justizressort arbeitet Vorfall auf

Welche Konsequenzen das Justizressort aus dem Vorfall zieht, ist laut Schulenberg noch nicht klar. „Wir warten den ausführlichen Bericht der JVA ab, analysieren was passiert ist und entscheiden dann“, sagt er.

Foto: Symbolfoto: Archiv