Rettungsdienst in Niedersachsen im Einsatz

In Bremen und Niedersachsen drohe laut Verdi beim Rettungsdienst der Ausnahmezustand. Das könnte gravierende Folgen für die Patientinnen und Patienten haben.

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Der Norden

Verdi: Rettungsdienst in Bremen und Niedersachsen ist am Limit

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Von nord24
21. Dezember 2022 // 10:45

Vor den Weihnachtsfeiertagen steht der Rettungsdienst im Norden vor einer Überlastung. Darauf macht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufmerksam.

Gravierende Folgen

Es drohe der Ausnahmezustand mit gravierenden Folgen für die Patientinnen und Patienten, so Verdi. Die Gründe für die derzeitige Situation sind vielfältig: Durch den Personalmangel im Rettungsdienst, krankheitsbedingte Ausfälle, Umorientierung von Mitarbeitenden und Personalmangel in den Kliniken, arbeite der Rettungsdienst in Niedersachsen und Bremen derzeit am Limit. Zum Teil haben sich zusätzlich aufgrund der Überlastung einiger Notaufnahmen die Anfahrten verlängert.

Fehlende Aufklärung

Hinzu komme eine nicht ausreichende kassenärztliche Notfallversorgung und die fehlenden Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger, wann es sich überhaupt um einen Notfall handelt. „In den Kommunen mit Berufsfeuerwehren wird vermehrt auf das Personal der Löschzüge zur ersten Notfallversorgung zurückgegriffen, wenn keine freien Rettungsmittel mehr vorhanden sind“, sagt Mario Kraatz, Vorsitzender des Verdi Fachvorstands Feuerwehr Niedersachsen/ Bremen. Diese Ersatzlösung sei aber längst nicht in allen Kommunen des Landes möglich.

Leitstellen an Belastungsgrenze

Auch die Leitstellen befinden sich an ihren Belastungsgrenzen oder haben diese überschritten. Viele eingehenden Notrufe seien allerdings keine, sondern liefen nur deswegen in den Leitstellen auf, weil die Arztpraxen und die Kassenärztliche Notfallversorgung oft nicht erreichbar seien.

Neue Wege bei Notfallversorgung

Nach Ansicht der Gewerkschaft ist es an der Zeit, neue Wege im Bereich der Präklinischen Notfallversorgung zu gehen. Der Verdi Fachvorstand Feuerwehr Niedersachsen/Bremen hat hierzu Lösungsansätze erarbeitet. Bereits im Februar dieses Jahres hat Verdi auf die prekäre Lage im Rettungsdienst aufmerksam gemacht.