
In der „Union Stuben“ am Bremerhavener Hauptbahnhof hieß ein Lakritz-Likör "Bimbo". Kurz nachdem eine Rassismusdebatte um das Getränk entbrannt war, wurde er in „Schwarzer Teufel“ umbenannt.
Foto: Luise Langen
Bremerhaven: Staatsanwaltschaft lässt Anzeige gegen Schnaps „Bimbo“ fallen
Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen eines mutmaßlich rassistischen Getränks der Bremerhavener Kneipe „Union Stuben“ eingestellt.
Rassismusdebatte in Bremerhaven
Ein Lakritzschnaps namens „Bimbo“ und die dazugehörige Karikatur eines dunkelhäutigen Mannes hatte im Sommer eine Rassismusdebatte ausgelöst. Hannelore Beutel, Gründungsmitglied des Bündnisses „Bremerhaven bleibt bunt“ und Mitglied der Linkspartei, hatte Anzeige wegen Volksverhetzung gegen die Bremerhavener Bahnhofskneipe „Union Stuben“ eingereicht.
Ermittlungen eingestellt
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Bremen die Ermittlungen eingestellt. Laut des Aktionsbündnisses sei das Argument der Staatsanwaltschaft, dass die bloße Verwendung eines diskriminierenden, beleidigenden Begriffs noch keinen Angriff auf die Menschenwürde darstelle. Außerdem hätten sich keine ausreichenden Anhaltspunkte für Handeln aus niederträchtiger, bewusst feindseliger Gesinnung ergeben.
„Beschämendes Ergebnis“
Hannelore Beutel bezeichnet das Ergebnis als beschämend: „Welch ein Signal wird mit der Einstellung der Ermittlungen ausgesandt an die von Rassismus betroffenen Menschen? Darf eine ganze Bevölkerungsgruppe öffentlich und ohne Konsequenzen diskriminiert und rassistisch beleidigt werden?“