Alkoholverbot in Bremerhaven? Unter bestimmten Umständen schon!

Alkoholverbot in Bremerhaven? Unter bestimmten Umständen schon!

Foto: Symbolfoto: Zucchi/dpa

Bremerhaven

Alkohol in der Öffentlichkeit: Dieses Bremerhavener Gesetz kennt wohl niemand

Von Laura Bohlmann-Drammeh
10. Juni 2017 // 14:00

Am Montagnachmittag ist es im Leher Stadtpark zu einer Schlägerei unter Betrunkenen gekommen – sechs Polizisten waren nötig, um die Streithähne zu trennen. Eine Situation, die dort immer wieder vorkommt. Dabei ist der dauerhafte öffentliche Konsum von Alkohol in der Stadt eigentlich per Ortsgesetz verboten. 

Skepsis gegenüber Alkoholverbot

Wenn Betrunkene sich den öffentlichen Raum im Stadtpark Lehe zu Eigen machen, sorge das bei manch einem Bürger für Verunsicherung, sagt Quartiersmanagerin Brigitte Hawelka. Einem generellen Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen stehe sie skeptisch gegenüber, weil es alle mit einschließe und Verbote auch keine Probleme abschaffen würden.

Es gibt bereits ein Ortsgesetz

Dass Verbote nicht zu weniger Problemen führen, zeigt sich daran, dass es ein Alkoholkonsumsverbot in der Öffentlichkeit für Bremerhaven bereits gibt. Paragraph 13 des Ortsgesetzes untersagt es, sich zum Zwecke des Alkoholkonsums dauerhaft auf öffentlichen Plätzen, der Straße oder Bänken niederzulassen. Im Stadtpark Lehe hält dieses Gesetz niemanden ab.

Ordnungswidrigkeit: Stundenlange Trinkgelage

„Unsere Außendienstmitarbeiter kontrollieren schon und weisen auch auf das Verbot hin“, sagt Keipke. Wer bei stundenlangen Trinkgelagen erwischt würde, begehe eine Ordnungswidrigkeit. In diesem Jahr habe das Amt bereits drei davon festgestellt, die jeweils ein Bußgeld von 35 Euro pro Person zur Folge hatten.

Schilder am Deich und Bürgerpark?

Doch Maßnahmen, das Gesetz umzusetzen, die über die Kontrollen hinausgehen, seien schwierig. „Wenn wir etwa Schilder aufstellen, müssten wir das im ganzen Stadtgebiet machen“, sagt Keipke. Das würde etwa auch den Deich mit einschließen oder den Bürgerpark.  

Hilfe bei Sucht

Alkoholabhängigkeit ist in Deutschland eine anerkannte Krankheit. Die Beratungsstelle der Awo in der Wurster Straße 55 bietet die Vermittlung in ambulante und stationäre Therapien an. Die offene Sprechstunde findet montags bis freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr statt (0471/3402122).

Alkoholverbot in Bremerhaven? Unter bestimmten Umständen schon!

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Foto: Symbolfoto: Zucchi/dpa