Die alte Siedlungsstraße Auf der Fregatte zieht sich als einzige durchgehende Achse bis zum Neubaugebiet im Hintergrund. Der Vorstand der Siedlergemeinschaft kämpft um ein Beweissicherungsverfahren vorab: Ralf Fiedler, Kurt Bremer, Vera Ahrensfeld und Till Kratz

Und über diese instabile Kraterpiste sollen demnächst täglich 40-Tonner mit Baumaterial rumpeln? Für Anlieger und den Vorstand der Siedlergemeinschaft am Bürgerpark - hier mit von links Vera Ahrensfeld, Till Kratz, Kurt Bremer und Ralf Fiedler - ein Alptraum.

Foto: Scheschonka

Bremerhaven

Anlieger-Alptraum: Hier fährt bald der Schwerlastverkehr durch die alte Siedlung

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Von Susanne Schwan
5. November 2023 // 07:00

Die alte Bürgerpark-Siedlung in Bremerhaven wird Hauptachse für Betonmischmaschinen und schweres Gerät. Die Siedler fürchten sich vor Schäden durch massive Erschütterung der Häuser.

Siedler haben Angst um ihre Heime

An den Fakten ist nichts mehr zu rütteln: Die alten Bremerhavener Siedlungsachsen Mozartstraße und Auf der Fregatte werden bald durchgerüttelt und rund 60 oft alte Häuser von Schwerlastgerät erschüttert. Betonmischern. 40-Tonnern. Deren Ziel: das geplante 16.200 Quadratmeter große Baugebiet gegenüber an der Wiesenstraße.

Bloß wann? „Die Stadt nennt uns keinen Baubeginn, wegen gestoppter Rodung der Grundstücke verschiebt sich alles“, bangen die Siedler aber schon seit Monaten um die Folgen für die Substanz ihrer Heime.

Baufahrzeuge müssen durch die Siedlung

Schienen machen die Fahrt zur Baustelle für die Fahrzeuge schwierig. „Daher müssen die Großfahrzeuge zwangsläufig durch unsere Siedlung durch“, bedauert Fiedler. „Aber Dezernent Schomaker sagte mündlich zu, dass die Stadt vor Beginn der Erschließungsarbeiten eine Bestandsaufnahme aller betroffenen Häuser übernimmt und für ein Beweissicherungsverfahren den Zustand vorher und nachher dokumentiert und diese Kosten trägt“, berichtet Kurt Bremer, Alteingesessener der „Fregatte“.

Das klinge zwar gut, „aber wir sind erst beruhigter, wenn wir das vollmundig Bekundete schriftlich von der Stadt haben“.

Keiner sei „gegen das Neubaugebiet“, betont Till Kratz. „Uns macht aber die dann permanente Erschütterung der provisorischen Straßen durch heutiges Großgerät Angst. Das ist hier schwammiger Kleiboden, bei Nässe sackt alles weg, das wirkt sich auf die alten Häuser aus.“

Erleichtert sind die Anwohner, dass der Baustadtrat - zuständig nur für zwei Erschließungsstichstraßen im Neubaugebiet - versprochen hat, „dass wenigstens dafür kleinere Geräte eingesetzt werden, die durch die Unterführung können“.