
Mode als Schlüssel zu Charakter und Zeitgeist: Carla Petrow (von links), Lehrerin Veronika Galka, Dina Seklawi, Lehrerin Kerstin Gonther und Marlene Senzky mit einigen Arbeiten über Edith Piaf in der Galerie 135.
Foto: Foto: Lammers
Auf Tuchfühlung mit Edith Piaf
In der Galerie Sophie 135 fällt die gedankliche Zeitreise leicht. Gründerzeithäuser in der Alten Bürger säumen das Trottoir gegenüber. Die Decken in dem kleinen Raum sind hoch, alles ist irgendwie alt. Nur nicht die Schülerinnen, die sich gerade über die Skizze eines eleganten Anzuges beugen – die materialisierte Antwort auf die Frage: „Wie würden die Menschen um Edith Piaf wohl heute aussehen?“
Ergebnisse werden präsentiert
Seit Wochen kreist der Kosmos der Schüler der Klasse M 15 der Berufsfachschule für Gestaltungstechnik, Mode und Design Sophie Scholl vor allem um eine Geschichte: um die der Sängerin Edith Piaf. Die Ergebnisse können Besucher der Galerie in der Bürger 135 ab Dienstag, 21. Februar, erleben. Hintergrund für die Projektarbeit der Sophie-Scholl-Schüler ist das Theaterstück „Piaf. Keine Tränen“ im Stadttheater Bremerhaven.
Für die Öffentlichkeit topsecret
Und genau von dort bekamen die Schüler dann auch schon einen ersten Einblick in die Umsetzung des Themas: „Wir durften das Skript lesen“, erzählt die 18-jährige Marlene. „Das war schon etwas Besonderes“ – schließlich war der Inhalt des Papiers für die Öffentlichkeit topsecret. Den sodann eingeweihten Schülern allerdings bot es einen prima Einstieg in das Leben der legendären Französin, die 1915 geboren wurde.
Jogginghose und Bomberjacke
Über die Biografie, über das Theaterskript und über den Film haben sich die Schüler an die berühmte Sängerin angenähert. Direkt auf Tuchfühlung mit dem Charakter sind sie jedoch über die Frage nach Design und Mode gekommen: „Wir haben überlegt, wie sie sich in der heutigen Zeit kleiden würde“, beschreibt Marlene das Vorgehen. „Sie stammte aus sehr einfachen Verhältnissen. Wahrscheinlich würde sie eine Jogginghose und eine dünne Bomberjacke tragen.“

Mode als Schlüssel zu Charakter und Zeitgeist: Carla Petrow (von links), Lehrerin Veronika Galka, Dina Seklawi, Lehrerin Kerstin Gonther und Marlene Senzky mit einigen Arbeiten über Edith Piaf in der Galerie 135.
Foto: Foto: Lammers