
Die Untersuchungen zeigen laut Awi, dass die globale Erwärmung auf dem grönländischen Plateau angekommen sei.
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Awi-Studie: Globale Erwärmung erreicht eisige Mitte Grönlands
Die globale Erwärmung hat nach einer Studie von Klimaforschenden des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (Awi) die eisige Mitte Grönlands erreicht.
„Die Eindeutigkeit und Prägnanz ist unerwartet"
Die Erwärmung in Nord- und Zentral-Grönland sei überraschend deutlich sichtbar, teilte das Institut am Mittwoch (18.1.23) mit. "Das haben wir angesichts der globalen Erwärmung zwar befürchtet, aber die Eindeutigkeit und Prägnanz ist unerwartet", sagte Awi-Forscherin Maria Hörhold, die Erstautorin der Studie.
Wissenschaftler haben Eiskerne analysiert
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom Awi sowie dem Niels-Bohr-Institut an der Universität Kopenhagen hat Hörhold Eiskerne analysiert, die unter Federführung der Bremerhavener Wissenschaftler in Nord- und Zentral-Grönland gebohrt wurden.
Abschmelzen von Grönland-Eis könnte Kipppunkt sein
Der grönländische Eisschild spielt nach Informationen des Awi eine zentrale Rolle im globalen Klimasystem. Wegen des riesigen Volumens seines Eisschildes gelte das Abschmelzen und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels als potenzieller Kipppunkt. "Der Beitrag Grönlands zum Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100 wird für das Szenario von globalen Emissionsraten wie heute auf 50 Zentimeter geschätzt", sagte Hörhold. (epd)