Angeschwemmter Plastikmüll aus der Arktis nach Herkunftsländern sortiert.

Angeschwemmter Plastikmüll aus der Arktis nach Herkunftsländern sortiert.

Foto: J. Hagemann/Alfred-Wegener-Institut/dpa

Bremerhaven

AWI-Studie: Müll aus aller Welt in der Arktis gefunden

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Von nord24
7. Februar 2023 // 10:40

Untersucht wurde Müll, den Arktisreisende in fünf Jahren an den Stränden von Spitzbergen gesammelt hatten.

Auch viel Müll aus Deutschland

In der Arktis findet sich einer Studie zufolge Müll aus aller Welt. Auch aus Deutschland gelange Plastik und anderer Abfall in das nördliche Polarmeer, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven am Dienstag (7.2.) mit. In die Auswertung wurde demnach Müll einbezogen, den Teilnehmende von Arktisreisen in fünf Jahren an den Stränden von Spitzbergen gesammelt hatten.

Plastikmüll als globales Problem

Der Großteil der insgesamt gefundenen Abfälle gehe auf Fischerei und Schifffahrt zurück, hieß es. Etwa ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Mülls stamme aus Europa, ein großer Teil aus Deutschland. „Plastikmüll ist ein globales Problem, das auch die scheinbar unberührte Wildnis des hohen Nordens nicht verschont“, hieß es in der AWI-Mitteilung.

23.000 Teile gesammelt

Für die Erhebung hatten Arktistouristen bei Landgängen an 14 abgelegenen arktischen Stränden Abfall gesammelt. Von 2016 bis 2021 kamen demnach 23.000 Teile zusammen, die 1,62 Tonnen wogen. 80 Prozent der gesammelten Abfälle seien Plastikmüll. Die genaue Herkunft sei bei den meisten Abfallteilen nicht mehr zu bestimmen gewesen.

Schuh aus Deutschland jüngstes Teil

Der älteste identifizierte Gegenstand war den drei beteiligten Forscherinnen zufolge ein wahrscheinlich in den 1960er-Jahren produziertes Flaschenfragment aus Norwegen. Zu den jüngsten Teilen gehörte ein Schuh aus Deutschland von 2012/2013.