
Eine blinde Frau ist wegen ihres Führhundes aus einem Bremerhavener Geschäft geworfen worden.
Foto: Symbolfoto: Burgi/dpa
Bremerhaven: Blinde Frau wird wegen Blindenhund aus Geschäft geworfen
Weltoffen und tolerant möchte sich Bremerhaven der Welt präsentieren. Im Fischereihafen wurde nun aber eine Blinde in einem Geschäft aufgefordert, mit ihrem Blindenführhund den Laden verlassen - wegen der Hundehaare.
Blinde aus Geschäft geworfen
Die Tagestouristin aus Bremen ist schockiert. Eine Jacke wollte die blinde Frau mit ihrem Mann in dem Geschäft kaufen. Stattdessen wurde sie aufgefordert, das Geschäft zu verlasen.
"Grundsätzlich keine Hunde"
Auf den Hinweis, dass es sich um einen Blindenführhund handele, soll die Verkäuferin mit dem Hinweis reagiert haben: "Das ist egal, hier dürfen grundsätzlich keine Hunde rein." Mit dem Hundeverbot wolle man die Ware vor Hundehaaren schützen, so die Geschäftsführerin. "Schließlich gibt es Allergiker."
Geschäftsführerin widerspricht
Zudem widerspricht sie der Darstellung des Ehemannes der blinden Frau. "Meine Angestellte hat nicht gesehen, dass die Frau blind ist und sie hat es ihr auch nicht gesagt." Als sie selbst dazu gekommen sei, habe das Ehepaar bereits vor dem Geschäft gestanden.
Kein Einzelfall
Der Vorfall scheint kein Einzelfall zu sein: "Von solchen Geschichten höre ich leider immer wieder, zum Glück aber bisher nicht aus Bremerhaven", sagt Karin Janßen von der Kreisgruppe Bremerhaven des Blinden- und Sehbehindertenverbandes.
Taxifahrer nimmt Hund nicht mit
Einen Vorfall aus Bremerhaven habe sie aber doch kürzlich mitbekommen: Ein Taxifahrer habe sich geweigert, einen Blindenführhund in seinem Wagen mitzunehmen. "Diese Hunde sind aber nicht zu behandeln wie andere, denn der Blinde ist ohne ihn hilflos." Zudem seien die Tiere besondern gut erzogen und liefen immer dicht an ihrer Bezugsperson.

Eine blinde Frau ist wegen ihres Führhundes aus einem Bremerhavener Geschäft geworfen worden.
Foto: Symbolfoto: Burgi/dpa