Diese Verhütungsmittel sind für viele Sozialhilfeempfängerinnen zu teuer weiß Jessica Stein, Sozialarbeiterin bei der Beratungsstelle Pro Familia.

Diese Verhütungsmittel sind für viele Sozialhilfeempfängerinnen zu teuer weiß Jessica Stein, Sozialarbeiterin bei der Beratungsstelle Pro Familia.

Foto: Scheschonka

Bremerhaven

Bremerhaven: Kostenlose Verhütungsmittel sind stark gefragt

Von Laura Bohlmann-Drammeh
18. April 2018 // 19:00

Sozialhilfeempfängerinnen in Bremerhaven können sich teure Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale kaum leisten. Die Beratungsstelle Pro Familia hat deshalb von der Stadt 8000 Euro bekommen, um einem Teil der Frauen unter 27 Jahren die Verhütungsmittel zu finanzieren – viel zu wenig, sagt die Beratungsstelle.

Angst vor ungewollter Schwangerschaft ist groß

Frauen zwischen 21 und 26 Jahren, die Sozialleistungen beziehen, können sich bei Pro Familia die Kosten für ihre hormonellen Verhütungsmittel erstatten lassen, wenn ein Arzt sie verschrieben hat. "Die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft ist so groß, dass sie die Sexualität und die Partnerschaft belasten kann", sagt Jessica Stein, Beraterin bei Pro Familia.

Pro Familia muss Frauen wegschicken

Das Projekt läuft so gut, dass Pro Familia mitunter Frauen wegschicken muss  - vor allem auch welche, die einfach zu alt sind oder Geringverdienende. "Wir wünschen uns deshalb eine Aufhebung der Altersgrenze und eine Ausweitung auf Frauen mit wenig Geld", sagt Stein.

Politik wünscht sich Unterstützung vom Land

Die Bremerhavener Politiker winken ab. Über die Parteigrenzen hinweg heißt es: Haushaltsnotlage, es ist nicht mehr da. Man sei froh, dass es überhaupt Geld für Pro Familia gibt und verweist aufs Land. Das soll nach Auffassung der Bremerhavener Politiker mehr Geld beisteuern denn: In Bremen hat man die Altersgrenze bereits abgeschafft - allerdings aus kommunalen- und nicht aus Landesmitteln.

Diese Verhütungsmittel sind für viele Sozialhilfeempfängerinnen zu teuer weiß Jessica Stein, Sozialarbeiterin bei der Beratungsstelle Pro Familia.

Diese Verhütungsmittel sind für viele Sozialhilfeempfängerinnen zu teuer weiß Jessica Stein, Sozialarbeiterin bei der Beratungsstelle Pro Familia.

Foto: Scheschonka