
Der Putz blättert an etlichen Stellen des denkmalgeschützten Baus bis aufs Mauerwerk ab.
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Bremerhaven
Bremerhaven: Parktor in Speckenbüttel muss dringend repariert werden
9. Januar 2018 // 08:00
Das Wahrzeichen sieht aus, wie von Motten befallen: Hinten und vorne platzt der rosa Putz ab. In den Löchern klafft das rohe Mauerwerk. Feine Risse durchziehen die Zinnen. Das Parktor Speckenbüttel muss dringend repariert werden. Dringt noch mehr Nässe ein, entstehen am Denkmal noch größere Schäden.
Hingucker ärgert Parkbesucher
Jeden Tag kommen Scharen von Parkbesuchern, Fitness-Fans und Sportlern durch das Tor, das aussieht wie eine mittelalterliche Burg. "Es ist ein Hingucker, aber in diesem Zustand gar keine gute Visitenkarte", ärgert sich auch LTS-Präsident Erwin Knäpper. "Seit mindestens einem halben Jahr sieht man die Schäden, warum schafft die Stadt keine Abhilfe?"
Die Stadt wartet
Die sollte schon im Herbst kommen, betont Holger Schneeberg. "Aber dann war es immer viel zu nass zum Sanieren, das bringt dann nichts", sagt der technische Leiter bei Seestadt-Immobilien. Er ist zuständig für die Unterhaltung des städtischen Bauwerks. "Wir warten jetzt eine anhalten trockenere Zeit ab." Er gehe von April oder Mai aus.
Flicken für 5000 Euro
5000 Euro stehen aus dem Haushalt für die Flickarbeiten zur Verfügung. Obwohl es ein geschütztes Objekt ist, gibt die Landesdenkmalbehörde keinen Zuschuss. "Mittel aus öffentlicher Hand sind für so ein städtisches Bauwerk nicht üblich", sagt Landeskonservator Professor Georg Skalecki. "Aber wenn die Stadt uns das anträgt, würden wir alle Schäden sorgsam prüfen."
Vor 26 Jahren schon rundum saniert
Immerhin 200.000 D-Mark hatte die Rundum-Sanierung des Speckenbütteler "Dornröschenschlosses" 1991 gekostet. Doch die Stadt brauchte damals keinen Pfennig zu zahlen. Die Stiftung Wohnliche Stadt trug den Löwenanteil, das Arbeitsamt finanzierte Arbeiter und das Land Bremen die Sachkosten.
Stifter ist ein Auswanderer
Das Parktor ist 1896 von dem gebürtigen Leher Bernhard von Glahn gestiftet worden. Er war um 1840 nach Amerika ausgewandert und zu Wohlstand gekommen. Nach ihm ist unweit "seines" Parktores 1912 eine Straße benannt worden.

Das Parktor ist seit 1896 zum Wahrzeichen für Speckenbüttel geworden - täglich kommen Scharen von Sportlern und Parkbesuchern hier durch.
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