
Die Stadt hat einen Stimmzettel an einen Toten verschickt. Bremerhavener zweifelt Sicherheit der Briefwahl an.
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Bremerhaven: Stimmzettel für Toten angefordert
Seit 2019 ist ein Bremerhavener tot. Trotzdem bekommt er eine Wahlbenachrichtigung zugeschickt. Per Briefwahl hätte seine Witwe für ihn abstimmen können.
Einfache Wahlfälschung?
Seit zwei einhalb Jahren liegt ihr Mann auf dem Friedhof in Geestemünde. Doch den Tod registrierte das Einwohnermeldeamt anscheinend nicht. Dabei wäre damals alles ordnungsgemäß abgelaufen, erzählt Tina (Name von der Redaktion geändert, die Frau möchte anonym bleiben). Wieso die Behörden keine Kenntnis darüber hätten, ist für sie ein Rätsel. Vor einigen Wochen bekam der Verstorbene dann Post: Im Briefkasten die Wahlbenachrichtigung für den Urnengang am 26. September.
Briefwahlunterlagen per E-Mail angefordert
Aus Neugierde habe sie den QR-Code eingescannt und per E-Mail die Briefwahlunterlagen angefordert. Nur eine Unterschrift hat gefehlt, um das Kreuz auf dem Wahlzettel gültig zu machen. Tina ist entsetzt, wie einfach es Betrüger hätten. „Wenn jemand so eine Wahl beeinflussen will, dann kann er diese Möglichkeit leicht ausnutzen.“ Die Unterlagen hat Tina unausgefüllt gelassen. Mit ihrem „Test“ wollte sie auf die Sicherheitslücke aufmerksam machen.
Was die Wahlleitung des Landes Bremens und der Pressesprecher der Stadt dazu sagen und wieso nun die Polizei eingeschaltet wurde, lest ihr auf NORD|ERLESEN.