
Die Viermastbark "Peking"wurde aufwendig renoviert.
Foto: dpa
Bremerhaven will alte Schiffbauerhandwerke retten
Früher gab es viele Berufe im Schiffbau, aber ihr Wissen droht verloren zu gehen. In Bremerhaven könnten sie bald wieder gefragt sein.
Wissen weitergeben
Takler, Kalfaterer, Reepschläger: Beim Bau eines Nachfolgers für den Segler „Seute Deern“ könnten nach Ideen der Stadt Bremerhaven auch aussterbende Handwerke im Schiffbau bewahrt werden. Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) schlägt eine Gruppe von Arbeitskräften vor, in der Spezialisten für historische Segelschiffe ihr Wissen an junge Bootsbauer weitergeben.
Ehrenamtlich
Beim Erhalt alter Segelschiffe werde viel Arbeit ehrenamtlich geleistet, meist von älteren Leuten, sagte ein Stadtsprecher. Das Wissen dieser Generation drohe verloren zu gehen. Als Arbeitsmarktmaßnahme könnte die „Task Force für maritime Denkmäler“, die Grantz vorschwebt, bei der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft Unterweser angesiedelt werden.
Keine eigenständigen Berufe
Viele Gewerke beim Schiffbau sind heute keine eigenständigen Berufe mehr, sie sind Teil der Ausbildung zum Boots- oder Schiffbauer. „Den Takler als Lehrberuf gibt es nicht mehr“, sagte der Hamburger Bootsbauer Georg Albinusr. Takler oder Rigger setzen die Masten und verspannen sie mit dem Schiff. Und sie setzen die Takelage, an der die Segel hängen und bewegt werden.
„Peking“ renoviert
Albinus und seine Firma haben nach historischem Vorbild die neue Takelage für die Viermastbark „Peking“ gebaut, die renoviert als Museumsschiff nach Hamburg kommt. In Bremerhaven muss das alte Wahrzeichen der Stadt, der Dreimaster „Seute Deern“, abgewrackt werden. Der Bund hat für einen Nachbau 46 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Über das Konzept verhandeln das Land Bremen, die Stadt Bremerhaven und der Bund.