
Ein Mann trägt eine Kippa mit eingearbeiteten israelischen und deutschen Fahnen.
Foto: Rumpenhorst/dpa
Bremerhavener Juden kritisieren neue AfD-Gruppe
Mit Unverständnis haben die beiden jüdischen Gemeinden in Bremerhaven auf die Gründung der Gruppe „Juden in der AfD“ am vergangenen Wochenende in Wiesbaden reagiert.
Mitglieder aufklären
„Der Populismus hat es in unsere Reihen geschafft“, sagte der Vorsitzende der liberalen Menora Jüdische Gemeinde Bremerhaven, Mircea Ionescu. Nach seiner Ansicht ist die Alternative für Deutschland (AfD) antisemitisch und rassistisch. Er kenne kein Mitglied der neuen Gruppe persönlich, vermute aber, dass die sich haben täuschen lassen. Das sei deshalb ein Signal für seine Gemeinde, die derzeit 30 Mitglieder über das Programm der Partei aufzuklären.
"Judentum gehört zu uns"
Der stellvertretende Landesvorsitzende der AfD, Thomas Jürgewitz, kündigte gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG an, dass die AfD ihr Parteiprogramm weiterentwickeln werde. „Das Judentum gehört selbstverständlich zu uns“, sagte der Bremerhavener. Der AfD-Landesverband bestehe derzeit aus 171 Mitgliedern, darunter sei ein jüdisches Mitglied. Es gebe derzeit zwar keine Kontakte zu den jüdischen Gemeinden, es sei aber denkbar, dass das bald geschehen werde.

Ein Mann trägt eine Kippa mit eingearbeiteten israelischen und deutschen Fahnen.
Foto: Rumpenhorst/dpa