
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wurde von einem Bremerhavener in einer Radiosendung angefeindet.
Foto: Ukraine Presidency
Bremerhavener Mordfantasie: Deutschlandradio entschuldigt Ausstrahlung
Das Deutschlandradio bedauert die Ausstrahlung eines Bremerhavener Hörer-Statements, in dem die Enthauptung Selenskyjs gefordert wird.
„Programmlicher Fehler“ gewesen
Die Entscheidung, die 15-sekündige Äußerung zu senden, sei ein „programmlicher Fehler“ gewesen, erklärte der Sender in einem am Donnerstag verbreiteten Online-Beitrag. „In der Sendung vom 21. August wurde innerhalb einer Collage eine 15-sekündige drastische Höreräußerung wiedergegeben.“ Der Ausschnitt wurde wenige Stunden nach Sendungsende getwittert.
Äußerung aus Programm entfernt
Die drastische Äußerung des Bremerhaveners war am 21. August in der Sendung „Kontrovers“ des Deutschlandfunks in einer Collage aus Wortmeldungen von Hörerinnen und Hörern wiedergegeben worden. „Diese kurze Passage der Sendung wurde nach erneuter redaktioneller Prüfung entfernt und die Bearbeitung der Sendung transparent gemacht“, erklärte das Deutschlandradio. Das sei am Tag nach der Ausstrahlung im linearen Programm erfolgt.
„Fehler eines erfahrenen Redaktionsteams“
Gegenüber „Bild“ äußerte sich der Sender etwas ausführlicher. Es handele sich „eindeutig um einen Fehler eines erfahrenen Redaktionsteams, den wir sehr bedauern.“ Gewaltaufrufe gehörten nicht ins Programm des Deutschlandfunks und seien keine legitime Meinungsäußerung. Man werde aufarbeiten, „wie es zu diesem Fehler kommen konnte.“
Äußerung sorgte für große Empörung
Der Hörer-Kommentar eines Bremerhaveners hatte unter anderem in den sozialen Netzwerken für Empörung gesorgt. Der Jurist Patrick Heinemann stellte nach eigener Aussage Strafanzeige gegen den Hörer und gegen die Redaktion, wie die „Bild“-Zeitung berichtete.