
Der leitende Pfarrer des katholischen Dekanats Bremerhaven, Marcus Scheiermann, will mit Änderungen im Gottesdienst Gläubige vor dem Corona-Virus schützen. Foto: Hartmann
Foto: Arnd Hartmann
Bremerhavens Kirchen reagieren auf Corona
Das Corona-Virus hat Norddeutschland erreicht. Nun ergreifen auch die katholischen und protestantischen Kirchen Vorsichtsmaßnahmen.
Vorsicht beim Abendmahl
Für die Gottesdienste der katholischen Gemeinden im Dekanat Bremerhaven ordnet der leitende Pfarrer Marcus Scheiermann Vorsichtsmaßnahmen an.
„Wir setzen die Empfehlung des Bistums Hildesheim um und verzichten beim Abendmahl auf die Mund-Kommunion“, sagt Bremerhavens leitender Pfarrer Marcus Scheiermann.
Hostie wird nur in die Hand ausgeteilt
Das heißt, die Hostie wird nur in die Hand ausgeteilt, damit die Finger nicht versehentlich mit dem Mund in Kontakt kommen.
Außerdem bittet der Geistliche alle Gemeindemitglieder, auf das Sich-die-Hand-Geben beim Friedensgruß zu verzichten.
Auf das Leeren des Weihwasserbeckens allerdings wird vorerst nicht verzichtet, wie es in süddeutschen Gemeinden bereits geschieht. Nach wie vor werde auch getauft, „das Wasser kommt ja ganz frisch aus der Leitung.“
Protestanten vermeiden Kelch-Kontakt
Keine Finger in den Abendmahlskelch, heißt die Devise in den Gottesdiensten des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises. „Auf keinen Fall soll die Oblate in den Kelch getunkt werden, das ist unhygienisch“, sagt Bremerhavens superintendentin susanne Wendorf-von Blumröder.
Auch soll nicht mehr gemeinsam aus dem gleichen Kelch getrunken werden, nur aus Einzelkelchen. „Auch das Umarmen und Händeschütteln bitten wir zu unterlassen. Und wir stellen in allen Toiletten Desinfektionsmittel auf.“
Dennoch betont die Theologin: „Keine Panik betreiben. Wir sehen auch derzeit keinen Grund, Taufen und Konfirmationen ausfallen zu lassen.“