IKEA will einen Großteil seines Möbel-Sortiments überarbeiten

IKEA will einen Großteil seines Möbel-Sortiments überarbeiten

Foto: Federico Gambarini

Bremerhaven

Die IKEA-Revolution: Schwedischer Möbelgigant nimmt bald drastische Änderung vor

16. Januar 2024 // 12:08

Bei IKEA weiß jeder, was er bekommt. Neben günstigen Hotdogs gibt es natürlich auch Möbel. Oft preiswert und eigentlich immer in kleine Kartons mit hunderten Schräubchen zerlegt. Doch schon ab Sommer ist bei IKEA wohl nichts mehr, wie es mal war.

In naher Zukunft wird IKEA eine revolutionäre Veränderung im Möbelsektor einführen: Das Pax-Regal, das ohne Werkzeug spielend leicht montiert werden kann. Doch nicht nur das Pax-Regal wird von diesem innovativen Ansatz profitieren, auch andere „Turbo-Möbel“ sollen folgen. Das Ziel ist klar definiert: Möbel sollen nicht nur leichter aufgebaut, sondern auch einfacher zerlegt und transportiert werden können.

Neue PAX-Variante wird zum Stress-Killer

Obwohl der Transport von zerlegten Möbeln praktisch ist, erhöht sich beim Zusammenbau bei vielen Menschen der Puls - angesichts der zahlreichen Teile und Schräubchen. Einer Studie von hotukdeals.com aus dem letzten Jahr zufolge ist die Montage der Pax Garderobe besonders nervenaufreibend. In der Studie erzielt das eigentlich beliebte Möbelstück den höchsten Stressfaktor von 100 von 100 Punkten. Jeder zweite Studienteilnehmer scheiterte sogar am Zusammenbau. Im Gegensatz dazu ließ sich das Kallax-System ohne Werkzeug mühelos montieren, wobei der Stresslevel bei niedrigen neun Punkten lag. Kallax hat im Gegensatz zu Pax nur ein paar Holzverbinder.

Diese Erkenntnisse und Kundenbeschwerden hat IKEA ernst genommen. Im Interview mit „Bild“ verspricht Jesper Brodin, CEO von IKEA, eine „kleine Revolution“ im Möbelbau. Künftig sollen Klick-Verbindungen, ähnlich wie bei Lego-Steinen, den Zusammenbau erheblich vereinfachen, so Brodin. Der Aufbau soll etwa in der Hälfte der bisher benötigten Zeit erfolgen. Der erste Prototyp dieser neuen Ära, das Pax-Regal, wird im Sommer in den IKEA-Einrichtungshäusern erhältlich sein - auch in Bremerhaven, Bremen, Oldenburg und Hamburg.

IKEA will das ganze Sortiment umstellen

Die geplante Revolution betrifft jedoch nicht nur den Aufbau. IKEA plant, schrittweise die gesamte Produktpalette auf das neue Konzept umzustellen. Dadurch soll nicht nur der Zusammenbau, sondern auch das Zerlegen beschleunigt und vereinfacht werden. Möbel sollen bei einem Umzug leichter mitgenommen werden können, was ihre Lebensdauer verlängert. Dies bringt IKEA seinem Ziel, bis 2030 „klimapositiv und zirkulär“ zu werden, näher.

Einfach ausgedrückt bedeutet dies: IKEA-Möbel sollen künftig länger im Umlauf bleiben, reparierbar oder recycelbar sein. Das Unternehmen plant, dass alle Produkte ausschließlich aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen bestehen sollen.