
Während die Bremerhavener Jason Bast und Bronson Maschmeyer (rechts) jubeln, bleibt für die Augsburger um Justin Shugg (links) nur ungläubiges Staunen: Die Pinguins fegten die Panther sensationell mit 7:3 von der Eisfläche.
Foto: Kolbert
Die Pinguins feiern in Bayern
Von Matthias Berlinke Die Fischtown Pinguins sind nicht zu stoppen. Sie marschieren ohne Pause – Zielrichtung DEL-Playoffs. Nach dem 3:1-Sieg in München vollendeten sie am Sonntag ein überragendes Wochenende in Bayern mit einem 7:3-Sieg bei den Augsburger Panthern. Bei den Pinguins greift ein Rädchen ins andere. Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk halten sich die Spieler an die von Trainer Thomas Popiesch vorgegebenen Abläufe. Sie ließen sich wieder einmal nicht unterkriegen. Im Tor stand ein Jerry Kuhn in Gala-Form, die Verteidiger erledigten allesamt ihren Job zuverlässig und im Sturm sind die Stürmer an Effektivität nicht zu überbieten. Es passt einfach alles. „Es war sensationell, wie die Mannschaft gearbeitet hat“, sagte Trainer Thomas Popiesch. Klingt komisch, aber die Augsburger machten trotz der hohen Niederlage eigentlich ein gutes Spiel. Sie nahmen viel Tempo auf und brachten die Scheibe mit viel Energie vor das Pinguins-Tor. Gerade in den ersten sieben Minuten schienen die Panther ihre Gäste überrennen zu wollen. Sechs hochkarätige Torschüsse feuerten sie ab, Bremerhaven konnte sich kaum aus der Umklammerung lösen. Zum Glück hielt Goalie Kuhn alles von dem, was da auf seinen Kasten kam. Spitzenklasse.
Dejdar trifft mit dem ersten Torschuss der Pinguins
Mit dem überraschenden 1:0 durch Marian Dejdar (8. Minute), erzielt mit dem ersten Bremerhavener Torschuss überhaupt, gewannen die Popiesch-Männer an Selbstvertrauen. Sie holten sich die Kontrolle über die Partie, auch wenn Augsburg mit seinen flotten Angriffsspielzügen immer wieder brandgefährliche Aktionen herbeizauberte. „Man muss schon ehrlich sagen, dass uns Jerry in den ersten Minuten mit starken Paraden im Spiel gehalten hat“, sagte Kapitän Mike Moore. Kuhn selbst wollte das Lob mal wieder nicht annehmen. „Wenn es darum geht, den Spieler des Spiels zu küren, dann könnten hier auch 20 andere Spieler unserer Mannschaft stehen“, sagte der bescheidene Torhüter. „Okay, ich habe viele Schüsse abgewehrt. Aber das ist schließlich auch mein Job.“
Jack Combs hat nun schon 21 Saisontreffer erzielt
Immer dann, wenn die Augsburger nach Anschlusstreffern Morgenluft gewittert hatten, schlugen die Pinguins mit Angriffsschlägen zurück. Zweimal konnten die Bremerhavener sogar im Powerplay Tore für sich verbuchen, in Unterzahl behielten sie eine weiße Weste. „Augsburg hat eine starke Mannschaft. Das wissen wir. Aber wir haben einen Weg gefunden, die Tore zu schießen“, sagte Stürmer Marian Dejdar. Ein Mann drängt bei den Pinguins immer mehr in den Mittelpunkt: Jack Combs. Der 28 Jahre alte US-Amerikaner hat in Augsburg zwei Tore erzielt. Combs ist die Zuverlässigkeit in Person. Er hat in zehn der vergangenen elf Spiele Punkte geholt. Der Außenstürmer mit der leisen Stimme steht bei insgesamt 21 Saisontreffern. Combs Näschen fürs Toreschießen ist der Albtraum eines jeden Torhüters.
Rob Bordson beißt sich trotz Schmerzen durch
Bremerhaven führte bei den Panthern mit 2:0, 3:1, 4:2 und 5:3. Die Gäste gaben das Ruder nach der etwas hektischen Anfangsphase nicht mehr aus der Hand. Coach Popiesch konnte sich wieder einmal auf den klasse Teamgeist seiner Mannschaft verlassen. Da stellen sich auch angeschlagene Spieler in den Dienst der Mannschaft. So lief Rob Bordson trotz großer Schmerzen auf. Der US-Amerikaner hatte am Freitag in München einen Schlittschuh im Unterkörperbereich abbekommen, zudem mehrere harte Checks und Schläge kassiert. Die Belohnung für das auf die Zähne beißen holte er sich in Augsburg ab: drei Scorerpunkte. Aufwärts ging es auch für David Zucker. Der Stürmer kam in der vierten Linie zum Einsatz und bedankte sich für das Vertrauen des Trainers mit einer schmucken Vorlage zu Dejdars 1:0-Führungstreffer.
Die Statistik zum Spiel
Augsburg Panthers - Fischtown Pinguins 3:7 (1:2, 1:2, 1:3) Pinguins: Tor: Kuhn (Nieminen); Abwehr: Moore, Lavallée – Lampl, Bergman – Pentikäinen, Tiffels – Maschmeyer; Angriff: Welsh, Bordson, Combs – Hooton, Quirk, Owens – Mauermann, Bast, George – Dejdar, Hoeffel, Zucker Augsburg: Tor: Boutin (ab 10. Minute Meisner); Abwehr: Lamb, Valentine – Rekis, Cundari – Tölzer, Dinger; Angriff: Davies, LeBlanc, Hanowski – Shugg, Trupp, Parkes – Polaczek, Stieler, Holzmann – Thiel, MacKay, Hafenrichter Tore: 0:1 (7:32) Dejdar (Zucker, Hoeffel), 0:2 (9:38) George (Maschmeyer, Bast), 1:2 (11:27) Hanowski (Davies, LeBlanc), 1:3 (28:44) Owens (Moore, Quirk), 2:3 (31:10) LeBlanc (Parkes, Cundari) bei 4/5, 2:4 (31:42) Combs (Bordson, Owens) bei 5/4, 3:4 (42:42) Hafenrichter (LeBlanc, Tölzer), 3:5 (43:49) Hoeffel (Bordson, Moore) bei 5/4, 3:6 (58:15) Combs (Welsh, Bordson) - Empty-Net-Goal, 3:7 (58:42) Hooton (Lampl, Quirk) Strafzeiten: Augsburg: 6 Minuten – Pinguins: 6 Minuten Schiedsrichter: Stephan Bauer, Markus Schütz Zuschauer: 4678

Während die Bremerhavener Jason Bast und Bronson Maschmeyer (rechts) jubeln, bleibt für die Augsburger um Justin Shugg (links) nur ungläubiges Staunen: Die Pinguins fegten die Panther sensationell mit 7:3 von der Eisfläche.
Foto: Kolbert