
Über das Smartphon bekommt Dr. Michael Sachse stets aktuelle Sonnenschutz-Empfehlungen des Deutschen Wetterdienstes.
Foto: Lammers
Die Risiken der Sonnenbäder: Oberarzt klärt auf
„Die Haut vergisst nichts“, sagt Facharzt Dr. Michael Sachse, leitender Oberarzt der Hautklinik am Klinikum Reinkenheide in Bremerhaven.
Sachse: Solarium bietet keinen Schutz
Nicht nur Sonnenbrände erhöhten das Hautkrebsrisiko. Gefährlich sei auch, sich über Jahre hinweg zu viel UV-Strahlung auszusetzen, sagt er. Er räumt mit einigen Mythen auf. Zu den Vorbereitungen auf die Urlaubsreise gehört für viele Sonnenhungrige das Vorbräunen im Solarium. Sachse meint: "Bräune kann nicht vor Sonnenbrand schützen. Mal ganz abgesehen davon, dass dieses Vorbräunen nicht hilft, einen Sonnenbrand zu verhindern, ist so ein Besuch des Solariums obendrein schädlich."
Auch Schatten schützt nicht komplett
Auch, wer sich konsequent im Schatten oder unter dem Sonnenschirm aufhält, ist vor einem Sonnenbrand nicht sicher. "Das Licht und damit die UV-Strahlen werden durch umliegende Wasserflächen, Fenster oder Fassaden reflektiert. Somit kann man sowohl unter Sonnenschirmen als auch unter Blätterdächern einen nicht unerheblichen Teil von rund 50 Prozent des UV-Lichtes abbekommen", erläutert er.
Mehrmals eincremen bringt nichts
Übrigens: Der Lichtschutzfaktor von Sonnencreme lässt sich leider nicht addieren. das bedeutet: Helle Haut, die eine Eigenschutz-Zeit von rund zehn Minuten hat, hält mit Lichtschutzfaktor 30 der Sonne 30-mal so lange stand, also 300 Minuten. Durch erneutes Auftragen verlängert sich die Zeit aber nicht um weitere 300 Minuten.
Nur wer dick aufträgt, ist sicher
Die Schutzzeit wird aber nur erreicht, wenn man sich richtig dick eincremt, also rund zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadrat-Zentimeter Haut. "Praktisch cremen sich die meisten Menschen aber nicht genug ein. Da ist es besser, die errechnete Schutz-Zeit nicht voll auszukosten, also besser früher aus der Sonne zu gehen", rät Sachse.

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