Dramatischer Unterrichtsausfall in Bremerhaven: Klassen werden nach Hause geschickt

Kurzfristige Lösung wird gesucht

"Acht von zwölf Lehrern waren krank", sagt Elternsprecher Steve Kleibe. Schuldezernent Michael Frost (parteilos) sagt zur Altwulsdorfer Schule: "Wir arbeiten mit Hochdruck an kurzfristigen Lösungen, damit die Beschulung der Kinder wieder verlässlich organisiert werden kann."

Sorge um die Zukunft der Kinder

Die Notsituation ist kein Einzelfall. An der Oberschule am Ernst-Reuter-Platz müssten "drei Klassen drei Mal die Woche nach Hause geschickt werden", sagt Schulelternsprecherin Marcelle Lagemann. "Selbst wenn alle Lehrer da sind, haben wir zehn Prozent Unterrichtsausfall. Das ist eine absolut dramatische und katastrophale Lage." Sie mache sich Sorgen um die Zukunft der Kinder. Von anderen Oberschulen wisse sie, dass die ähnliche Probleme hätten.

"Geregelter Unterricht findet nicht statt"

Das betrifft auch Grundschulen. Die Eltern der Altwulsdorfer Schule hatten bereits vor den Sommerferien Alarm geschlagen. Auch da mussten schon Klassen nach Hause geschickt werden. Verbessert habe sich nichts, sagt Kleibe. "Geregelter Unterricht findet eigentlich nicht statt", sagt er. Es sei denn, man habe Glück. "Die Kinder bekommen kaum Schularbeiten auf."

Demonstration in der nächsten Stadtverordnetenversammlung

Eltern, Schüler und Lehrer wollen das nicht mehr länger hinnehmen und am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung gegen Unterrichtsausfall und Lehrermangel demonstrieren – und auch gegen Kürzungen von SPD und CDU bei den Sachmitteln. "Weil nicht mehr genügend Geld für Schulbücher da war, wurde auf Kopien ausgewichen", sagt Lagemann. "Jetzt geht sogar das Geld aus, um Kopien zu machen."

Foto: Scheschonka