
Ab dem 1. Oktober können gleichgeschlechtliche Paare standesamtlich heiraten oder ihre Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen. Doch in Bremerhaven gibt es Probleme.
Foto: Symbolfoto: Kahnert/dpa
"Ehe für alle": Ärger über Terminvergabe beim Bremerhavener Standesamt
Es ist einer der schönsten Tage im Leben: die Hochzeit. Und das bald auch für gleichgeschlechtliche Paare. Doch genau dieses Glück wurde Michael Peter Hoppmann zunächst verwehrt. Seine Anfragen wurden abgewiesen, ein Termin nicht vergeben, kritisiert Hoppmann. Er stellte eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Sein Vorwurf: Diskriminierung homosexueller Paare.
Untersuchung läuft
Mit dieser Beschwerde hatte Hoppmann Erfolg: Das Standesamt reagierte und gewährte den Wunschtermin. "Für uns ist es wichtig, dass wir nicht mehr eine Partnerschaft zweiter Klasse haben, sondern eine richtige Ehe", sagt Hoppmann. Doch woran haperte es überhaupt? Darüber besteht Uneinigkeit. Zu Hoppmanns Dienstaufsichtsbeschwerde gibt es zur Zeit zumindest keine Auskunft. Dafür aber Erklärungsversuche für die Verzögerung.
Uneinigkeit über Verzögerung
Volker Heigenmooser, Sprecher der Stadt Bremerhaven, erklärt die Verzögerung mit fehlenden Vorschriften. Auf diese warte das Standesamt bisher noch. Dadurch verzögere sich die Terminvergabe. Das sieht Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin des Innensenators, anders: Die Vorschriften lägen dem Standesamt bereits vor und Termine können vergeben werden. Lediglich die personelle Situation sei der Grund, dass Hoppmann zunächst kein Termin zugesagt werden konnte.
Bekanntes Problem
Reiner Neumann, Vorsitzender vom Rat und Tat Zentrum für Schwule und Lesben in Bremen, kennt Probleme dieser Art gut. „Einige Standesämter sind einfach noch nicht so weit und brauchen länger“, sagt Neumann.

Ab dem 1. Oktober können gleichgeschlechtliche Paare standesamtlich heiraten oder ihre Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen. Doch in Bremerhaven gibt es Probleme.
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