
Nach seinem Tor zum 4:3-Anschlusstreffer klatscht Pinguin Brock Hooton an seiner Bank ab Foto: ISPFD
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Es bleibt ein Nervenspiel
Von Lars Brockbalz Der Kampf um den Einzug in die Pre-Playoffs der DEL bleibt für die Fischtown Pinguins ein Nervenspiel. Durch die 4:6-Niederlage bei den Nürnberg Ice Tigers haben sie es erneut verpasst, den noch fehlenden Punkt zu holen. Dennoch müssen sie sich keine allzu großen Sorgen machen, dass es noch schiefgeht. Zwar gewann Verfolger Düsseldorf mit 2:1 gegen Krefeld und wahrte damit die theoretische Chance, die Pinguins noch abzufangen. Doch das würde nur gelingen, wenn die Pinguins am Sonntag (14 Uhr, Eisarena) klar gegen München verlieren und die DEG ebenso klar gegen Augsburg gewinnt. Ein um 18 Tore schlechteres Torverhältnis müssten die Düsseldorfer ausbügeln, das heißt sie müssten zum Beispiel 9:0 gewinnen und die Pinguins gleichzeitig 0:10 verlieren. Das ist nahezu ausgeschlossen – aber rechnerisch eben möglich. Deswegen, und weil die Pinguins Platz acht an Berlin verloren haben, gab es nach dem 4:6 in Nürnberg viele hängende Köpfe. „Wir haben es noch nicht zu hundert Prozent sicher“, sagte Trainer Thomas Popiesch. „Aber wir wollen es am Sonntag gegen München sicher machen.“
Viel zu viele Gegentore
Er hatte vor dem Spiel gesagt, dass die Pinguins die Zahl der Gegentore dringend wieder reduzieren müssen. Das gelang nicht. „Wir haben sechs Tore kassiert, so können wir nicht gewinnen. Wir müssen die Fehler ausmerzen, um den Erfolg wiederzufinden“, sagte Marian Dejdar. „Wir geben Gegentore zu leicht her. Wir müssen über 60 Minuten konzentriert spielen.“ Mit vier Toren in einem Auswärtsspiel sollte eigentlich ein Punkt möglich sein.
Premieren-Treffer für Körner und Tiffels
Die stark loslegenden Nürnberger gingen in der 2. Minute durch Leo Pföderl in Führung, doch mit zwei Premieren-Treffern meldeten sich die Pinguins in der Partie an. Christoph Körner erzielte in der 6. Minute mit einem Schuss, den Torhüter Jochen Reimer durchrutschen ließ, das 1:1. Und Dominik Tiffels traf in der 15. Minute sogar zum 2:1. Für beide war es das erste Tor in der DEL. Doch die Führung hielt nicht lange. Brandon Segal erzielte gut eineinhalb Minuten später das 2:2, und als die Pinguins viel zu tief ins gegnerische Drittel aufgerückt waren, konnte David Steckel einen Alleingang fahren und seine Mannschaft 3:2 in Führung bringen (18.).
Pinguins raffen sich nach 2:4 wieder auf
Im Powerplay setzte Nürnberg die Pinguins mächtig unter Druck, so dass die platt waren, als Yasin Ehliz zum 4:2 traf (26.). Doch statt einzubrechen, rafften sich die Bremerhavener zu guten Offensivbemühungen auf und wurden durch eine Powerplay-Tor von Brock Hooton zum 4:3 (32.) belohnt. Bitter war, dass sie zum Ende des Mitteldrittels sogar eine doppelte Unterzahl überstanden, dann aber nach nur 17 Sekunden im Schlussdrittel das 3:5 kassierten. Patrick Reimer schoss von der Grundlinie, Pinguins-Torhüter Jerry Kuhn ließ den Puck zwischen Schulter und Pfosten ins Tor flutschen. Da machte er keine gute Figur.
Patrick Reimer erzielt sein 300. DEL-Tor
„Wir haben Nürnberg über weite Strecken Paroli geboten. Aber immer, wenn wir unsere Tore geschossen haben, haben wir zu schnell wieder Gegentore kassiert und ihnen das Momentum zurückgegeben“, sagte Popiesch. Bei den Nürnberger Fans löste Reimers Treffer zum 5:3 Jubelstürme aus. Es war das 300. DEL-Tor des Torjägers – diese Marke hat in der DEL noch kein Spieler erreicht.
Hootons Tor gibt noch einmal Hoffnung
Trotz des erneuten Rückschlags bewiesen die Pinguins Kampfgeist. Sie versuchten verbissen, noch einmal heranzukommen – und das gelang fünf Minuten vor dem Ende tatsächlich. Brock Hooton traf zum 4:5. Noch ein Tor, und die letzten Zweifel am Einzug in die Playoffs wären ausgeräumt gewesen. Doch Nürnberg hatte etwas dagegen. Brandon Segal machte die Hoffnung mit dem 6:4 (57.) zunichte.
Die Statistik zum Spiel
Nürnberg Ice Tigers - Fischtown Pinguins 6:4 (3:2, 1:1, 2:1) Pinguins: Tor: Kuhn (Nieminen); Abwehr: Moore, Lavallee – Bergman, Lampl – Pentikäinen, Tiffels – Maschmeyer; Angriff: Combs, Welsh, Zucker – Hooton, Quirk, Owens – Mauermann, Bast, George – Dejdar, Hoeffel, Körner Nürnberg: Tor: J. Reimer (Jenike); Abwehr: Syvret, Festerling – Torp, Mebus – Martinivoc, Weber – Schremp; Angriff: Segal, Dupuis, Kozek – P. Reimer, Reinprecht, Ehliz – Pföderl, Steckel, Proust – Pfleger, Buzas, Möchel Tore: 1:0 (1:27) Pföderl (Martinovic, Steckel); 1:1 (5:23) Körner (Dejdar, Lampl); 1:2 (14:01) Tiffels (Quirk, Owens); 2:2 (15:48) Segal (Dupuis, Kozak); 3:2 (17:06) Steckel (Ehliz); 4:2 (25:15) Ehliz (Syvret); 4:3 (31:12) Hooton (Bergman, Combs (bei 5/4): 5:3 (40:17) P. Reimer (Reinprecht, Syvret); 5:4 (54:16) Hooton (ohne Ass.); 6:4 (57:17) Segal (Ehliz) Strafzeiten: Nürnberg: 6 Minuten – Pinguins: 10 Minuten Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Marc Iwert Zuschauer: 6172

Nach seinem Tor zum 4:3-Anschlusstreffer klatscht Pinguin Brock Hooton an seiner Bank ab Foto: ISPFD
Foto: Symbolfoto: Archiv