Dauerpatient "Gorch Fock": Das Segelschulschiff der Marine liegt seit Jahren in Werften . Auf dem Foto im Reparaturdock der Lindenau Werft in Kiel.

Dauerpatient "Gorch Fock": Das Segelschulschiff der Marine liegt seit Jahren in Werften . Auf dem Foto im Reparaturdock der Lindenau Werft in Kiel.

Foto: Christian Charisius/dpa

Bremerhaven

Explodierende Kosten: Bundesrechnungshof prüft den Fall "Gorch Fock" 

Von Lili Maffiotte
28. Juni 2018 // 12:30

Der Bundesrechnungshof hat wegen der explodierenden Kosten ein Prüfverfahren im Fall des Marine-Segelschulschiffes "Gorch Fock" eingeleitet. Die jahrelange Reparatur soll statt ursprünglich veranschlagter 10 Millionen inzwischen 135 Millionen Euro kosten.

Wirtschaftlichkeit

"Wir haben im Juni eigene Prüfer in die Werft geschickt, die sich das Schulschiff angeschaut haben", sagte ein Sprecher des Rechnungshofes. Über den konkreten Prüfauftrag machte der Sprecher keine Angaben. Generell prüfe man die Ordnungsmäßigkeit, also ob ein Auftrag korrekt ausgeschrieben wurde, und die Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme.

"Trauerspiel"

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler Schleswig-Holstein, Aloys Altmann, sprach in Kiel von einem "Trauerspiel ohne Ende". Die Darstellung von NDR 1 Welle Nord, dass die "Gorch Fock" seit 2004 inklusive der laufenden Sanierung 175 Millionen Euro verschlungen habe, dürfte von der Größenordnung stimmen, sagte er.

Ersatz für das Schiff

In diesem Sommer nutzt die Marine das rumänische Segeleschulschiff "Mircea" - wie bereits 2017 - als Ersatz für die "Gorch Fock". Sie soll voraussichtlich im Frühjahr 2019 wieder der Marine zur Verfügung stehen wird. Die Runderneuerung des Dreimasters soll eine Nutzungsdauer über das Jahr 2040 hinaus ermöglichen.

Dauerpatient "Gorch Fock": Das Segelschulschiff der Marine liegt seit Jahren in Werften . Auf dem Foto im Reparaturdock der Lindenau Werft in Kiel.

Dauerpatient "Gorch Fock": Das Segelschulschiff der Marine liegt seit Jahren in Werften . Auf dem Foto im Reparaturdock der Lindenau Werft in Kiel.

Foto: Christian Charisius/dpa