
Irina Kirchner gießt Traubenmost in einen Weinballon. Am nächsten Tag lässt sich Federweißer aus dem Demion zapfen.
Foto: Heske
Federweißer aus der Seestadt: Fachhändlerin Irina Kirchner produziert ihn selbst
Ein schmackhafter Vorbote des Herbstes ist bereits in Fachgeschäften und Supermärkten zu bekommen: Federweißer. Irina Kirchner stellt das süße, prickelnde Saisongetränk in ihrem Geschäft in der Bremerhavener Innenstadt selbst her – aus frischem Traubenmost, den sie sich ein paar Wochen lang regelmäßig von einem Pfälzer Winzer liefern lässt. Mit Hilfe eines Edelstahltrichters füllt Irina Kirchner den Traubenmost in ihrem Geschäft an der Mühlenstraße in einem 25-Liter-Demion. Der Schaum auf der Oberfläche des Mostes zeigt an, dass die zugesetzte Hefe bereits ihre Arbeit begonnen hat. Die winzigen Pilze wandeln den Zucker, den der Most enthält, nach und nach in Alkohol um und bilden dabei gasförmiges Kohlendioxid. Daher der Schaum.
Federweißer ist recht süß
Den meistens noch recht süßen Federweißen mögen auch Menschen, die ansonsten gerade mit trockenem Wein eher wenig am Hut haben. „Ich lasse den Traubenmost bei Raumtemperatur über Nacht stehen“, erläutert Irina Kirchner. Am nächsten Tag ist aus dem Most bereits Federweißer geworden mit schätzungsweise vier bis fünf Prozent Alkohol. Als ideal gilt Federweißer, der sich auf halbem Weg vom Traubensaft zum Wein befindet.
Produktion nur vier Wochen lang
Nur rund vier Wochen lang produziert die Bremerhavenerin den Federweißen. Dann ist die Saison des Herbstgetränkes, das traditionell mit Zwiebelkuchen kombiniert wird, wieder beendet. Abholen können sich Kunden den Federweißen in dem Wein- und Spezialitäten-Geschäft in eigenen Flaschen. Allerdings benötigen die Gefäße einen Gärverschluss mit einer Öffnung, damit das weiter entstehende Kohlendioxid entweichen kann.

Irina Kirchner gießt Traubenmost in einen Weinballon. Am nächsten Tag lässt sich Federweißer aus dem Demion zapfen.
Foto: Heske