
Armutsforscher Christoph Butterwegge hat 20 Jahre lang in Bremen gelebt und kennt daher auch noch die Situation in Bremerhaven.
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Forscher: Kinder von Armut besonders betroffen
Armutsforscher Christoph Butterwegge hat 20 Jahre lang in Bremen gelebt und kennt daher auch noch die Situation in Bremerhaven.
Wachsende Ungleichheit
Christoph Butterwegge ist einer der wichtigsten Armutsforscher in Deutschland. Im Interview erklärt er, warum die Pandemie die Ungleichheit verstärkt – und sie auch deutlicher ins Bewusstsein gebracht hat. „Ich glaube, dass vielen Menschen in Deutschland in der Pandemie die Ungleichheit zum ersten Mal so richtig bewusst geworden ist“, urteilt Butterwegge. Wenn es darum geht, Wege aus der Armut aufzuzeigen, sieht er kleine Lösungen eher skeptisch. Er fordert auf Bundesebene mehr Umverteilung etwa durch Steuern.
Armut sei ein gesellschaftliches Problem
Wenn die Armut in der Stadt groß ist, wie es in Bremerhaven der Fall ist, – soll man dann viel darüber sprechen? Das ist eine schwierige Frage, weil Armut auch stigmatisierend wirkt. Trotzdem sollte man Probleme nicht beschönigen oder verschleiern und so tun, als ob das Problem nicht existiere. Schließlich hat die Kommune wirtschaftliche Strukturprobleme nicht zu verantworten. Die Ungleichheit im Land sei das tieferliegende Problem. Ihn verärgert besonders, wenn man armen Menschen auch noch die Schuld an ihrer sozialen Misere gibt. Armut ist ein gesellschaftliches Problem, an dem auch der einzelne Betroffene kaum je die Schuld trägt.
Das Interview mit Christoph Butterwegge lest ihr auf NORD|ERLESEN.