
Die Golickis früher und heute: Vor 70 Jahren haben sie geheiratet. Heute feiern die Eheleute ihre Gnaden-Hochzeit.
Foto: Scheschonka/privat
Gnaden-Hochzeit: Vor 70 Jahren den dunklen Augen verfallen
Ursula und Wladyslaw Golicki haben heute vor 70 Jahren in Polen den Bund fürs Leben geschlossen. Heute feiern die beiden Eheleute in Leherheide ihre Gnaden-Hochzeit
Die Golickis scheinen eng verwachsen
„Meine Frau war meine erste und einzige Liebe. Und sie ist es noch.“ Zärtlich legt der 92-Jährige seine kraftvolle Hand auf die schmalen Finger, die die Holzperlen eines großen Rosenkranzes entlang tasten. Ein Lächeln umspielt die Lippen der 89-Jährigen, die seit dem Schlaganfall auf Pflege angewiesen ist. Sie scheinen miteinander verwachsen wie die Wurzeln eines Baumes.
Erstes Treffen beim Gottesdienst
Manch temperamentvoller Polka bei mancherlei Dorffesten hat Wladyslaw Golicki nicht widerstehen können, sagt er und schmunzelt. Keinem Tanz mit seiner Ursula – deren dunklen Augen war er verfallen, seit er sie, gerade zurück aus der amerikanischen Gefangenschaft in Deutschland, beim Gottesdienst zum ersten Mal erblickte.
Mit dem Pferdeschlitten in die Kirche
Die standesamtliche Hochzeit am 21. Dezember 1946 in Groß Rauden krönte die Liebe auf den ersten Blick. Ach, jener Wintertag – der Gnaden-Bräutigum schüttelt den Kopf. „Es lag Schnee. Wir sind mit Pferd und Wagen zum Amt und am zweiten Weihnachtstag im Pferdeschlitten zur Kirche.“ Der Rosenkranz entgleitet den Händen seiner Frau, er legt es in ihre Hand zurück. „Den hat sie seit ihrer Kindheit, der bedeutet ihr viel. Das Beten.“

Die Golickis früher und heute: Vor 70 Jahren haben sie geheiratet. Heute feiern die Eheleute ihre Gnaden-Hochzeit.
Foto: Scheschonka/privat

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