
Eisberge treiben in der Nähe von Kulusuk auf dem Wasser. In Grönland sind die Gletscher in den vergangenen Jahren besonders stark geschmolzen.
Foto: Dana/dpa
Grönland-Gletscher: Das Eis schmilzt von unten
Der Eispanzer Grönlands schmilzt heute stärker als noch vor wenigen Jahren. Denn das Tauen findet nicht nur an der Oberfläche statt – sondern auch unter Wasser. Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (Awi) haben nun eine Erklärung für ein verstärktes Schmelzen an der Unterseite der Gletscher gefunden.
Beunruhigende Ergebnisse
Die Ergebnisse der Studie um die Ozeanographin Dr. Janin Schaffer vom Awi, die jetzt im Fachjournal „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurden, sind beunruhigend: Weil das von ihnen entdeckte Schmelzphänomen offenbar auch anderswo das Eis tauen lassen könnte.
Zwei Kilometer breiter Graben
Für ihre Studie haben die Forscher erstmals den Meeresboden in der Nähe des „79°-Nord-Gletscher“ vom Schiff aus genauer vermessen. Dabei stellten sie fest, dass sich am Meeresboden ein zwei Kilometer breiter Graben befindet, in dem in der Tiefe relativ warmes Wasser aus dem Atlantik wie in einem Kanal auf den Gletscher zuströmt.

Eisberge treiben in der Nähe von Kulusuk auf dem Wasser. In Grönland sind die Gletscher in den vergangenen Jahren besonders stark geschmolzen.
Foto: Dana/dpa