
Ein Hautarzt untersucht mit einem Vergrößerungsglas eine Patientin.
Foto: Hildenbrand/dpa
Hautarzt-Mangel in Bremerhaven: Senatorin hält Poliklinik für denkbar
„Wir werden regelrecht überrannt“, sagt Chefarzt Dr. Gunnar Wagner. In der dermatologischen Ambulanz des Klinikums Reinkenheide suchen derzeit besonders viele Patienten Hilfe. Hintergrund: die Unterversorgung mit Hautärzten in Bremerhaven. Viele wählen auch den Weg über die Notaufnahme. Wagner sieht eine Lösung des Engpasses in einer Poliklinik. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) hält dies für denkbar.
100 und 150 Kassen-Patienten kommen pro Woche in die Ambulanz
Während vor vier Jahren noch acht niedergelassene Hautärzte in Bremerhaven praktizierten, sind es aktuell nur noch drei. „Durch die Mangelversorgung haben wir pro Woche zwischen 100 und 150 Kassen-Patienten, die zu uns in die Ambulanz kommen, um dermatologische Hilfe zu erhalten“, sagt Wagner. Auch Gesundheitssenatorin Bernhard sieht eine Überforderungssituation bei den niedergelassenen Ärzten und in Notfallaufnahmen.
Chefarzt Wagner schlägt Modellversuch vor
Wie lässt sich die aktuell angespannte Situation bei den Hautärzten kurzfristig entschärfen? „Um hier Planungssicherheit zu erlangen, schlage ich den zeitlich begrenzten Modellversuch einer Poliklinik in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung vor", meint Wagner. Auch Senatorin Bernhard kann sich grundsätzlich das von Wagner vorgeschlagene Konstrukt vorstellen.
Was die Senatorin über die Gründung einer medizinischen Fakultät denkt, lest Ihr am 24. November 2019 im SONNTAGSjOURNAL der NORDSEE-ZEITUNG.

Ein Hautarzt untersucht mit einem Vergrößerungsglas eine Patientin.
Foto: Hildenbrand/dpa