
Nur wer schwer krank ist, gehört in die Notaufnahme.
Foto: Scheschonka
Immer mehr Menschen kommen mit Schnupfen in die Notaufnahme
Wer Schnupfen hat, gehört nicht in Notaufnahme eines Krankenhauses: Immer wieder kommt es vor, dass Patienten mit leichten Erkrankungen die Notaufnahmen der Kliniken verstopfen. 2015 zählte das Klinikum Reinkenheide dort mehr als 36.000 Patientenkontakte – gut 6000 mehr als zwei Jahre zuvor.
Mehr Infos für Patienten geplant
Doch wer nur leicht erkrankt ist, ist dort in der Regel falsch und gehört zum ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung im Klinikum St. Joseph. Eine Informationskampagne soll nun helfen, die Patientenströme besser zu lenken.
Informationsdefizit bei Patienten
Denn vielen Menschen fehlten einfach die Informationen, bei welchem Wehwehchen sie wohin gehen müssten.
„Für jeden Notfallpatienten bin ich gern da“, sagt die Allgemeinmedizinerin und Bezirksstellenvorsitzende der Ärztekammer in Bremerhaven, Dr. Birgit Lorenz. „Aber der Fußpilz, das Jucken hinter dem Ohr oder der seit acht Wochen bestehende Schulterschmerz hätten wohl mindestens bis zum nächsten Werktag Zeit gehabt.“Viele Patienten fielen ihr auf, "die aus ihren Herkunftsländern unser bewährtes Modell der Patientenversorgung nicht kennen."
Wann man in die Notaufnahme gehen sollte
Demnächst soll ein Infoblatt in Arztpraxen und Kliniken verteilt werden. Darin wird eine kleine Liste mit Krankheitsbildern erklären, wofür die Notaufnahmen der Kliniken und wofür der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zuständig ist. Notaufnahmen sind für schwere Erkrankungen zuständig.

Nur wer schwer krank ist, gehört in die Notaufnahme.
Foto: Scheschonka