
Diese 240 Jahre alte Eiche ist nicht zu retten: Sie ist morsch vom Pilzgewucher. Pflegebezirksleiter Mirco Schuderer misst die Härte des Holzes hier mit dem "Resistograph".
Foto: Schwan
In Bremerhaven müssen über 100 Bäume gefällt werden
Sie sind kaputt, im Sturm umgestürzt oder morsch von Schädlingen. Über 100 Bäume müssen bis 28. Februar in Bremerhaven gefällt werden. Denn sie stehen nicht mehr sicher. Zu den ersten gehört eine 240 Jahre alte Eiche. Den Garaus macht ihr der "Gemeine Klapperschwamm".
"Resistograph" misst die Schäden
Der heimtückische Pilz zersetzt durch "Weißfäule" seit Jahren das Wurzelwerk der Eiche. "Jetzt ist das Holz butterweich, es hält den Baum nicht mehr im Boden", erklärt Thomas Reinicke. Der Leiter des Gartenbauamtes und sein Team haben ein großes, eigenartiges Instrument dabei: Der "Resistograph" sieht ein bisschen nach Waffe aus. Aber er ist ein präzises Messgerät.
Pilz wuchert im Holz
"Wir bohren mit feiner Nadel tief in den unteren Eichenstamm", erklärt Mirco Schuderer. "Das Gerät misst den Widerstand des Holzes drinnen. Hier ist es von der Rinde bis auf eine Tiefe von 40 Zentimetern weich vom Pilz." Sehen kann er das auf dem Diagramm, das das Gerät aufzeichnet und aussieht wie ein menschliches "EKG".
Drei Stürme haben 112 Bäume zerstört
Jede Menge geschädigte Bäume hat das Amt gemessen, vor allem nach den drei Orkanen Axel, Herwart und Xaver 2017. Ergebnis: "Wir haben in den Parks, auf Friedhöfen, Spielplätzen, an Schulen und öffentlichen Anlagen 112 Bäume durch Sturmschäden verloren", so Reinicke. Was nicht von selbst umstürzte, wird nun gefällt, aus Sicherheitsgründen. An diesen Orten und in diesen Straßen werden Bäume gefällt:
Bis 28. Februar sollen die Arbeiten fertig sein
Rund 368.000 Euro kostet das Gartenbauamt das Beseitigen der Sturmschäden. Und das hat lange gedauert, noch bis jetzt: "Weil wir nur einen einzigen Steiger und zu wenig Personal haben, sind wir in Verzug und fangen auch mit der Baumfäll-Liste später an als sonst.", sagt Reinicke. Immerhin: Mehr als 40 Bäume will das Gartenbauamt auch neu pflanzen. Hier noch einmal die komplette Baumfällliste:

Diese 240 Jahre alte Eiche ist nicht zu retten: Sie ist morsch vom Pilzgewucher. Pflegebezirksleiter Mirco Schuderer misst die Härte des Holzes hier mit dem "Resistograph".
Foto: Schwan